Leib & Seele

Zu Fuß durch Deutschland: Süchtig nach Pilgern

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Auf Wanderschaft in Japan: Werner Bach vor dem Tempel Nummer 88 des Shikoku-Pilgerwegs.

Auf dem Jakobsweg entdeckte Werner Bach das Pilgern für sich. Inzwischen ist er durch ganz Deutschland gelaufen, hat den Shikoku-Weg in Japan bewältigt und dessen 88 Tempel besucht.

Pilgern ist „in“, obwohl es eigentlich nie „out“ war. Doch während frühere Wallfahrer heilige Orte, Könige und Päpste aufsuchten, um Buße zu tun, Ablass zu erbitten oder ein Gelübde einzulösen, suchen moderne Pilger eher das Wandererlebnis, bei dem sie sich und andere besser kennenlernen können als bei jeder anderen Reise. Bei Werner Bach waren es eine Bandscheiben- und eine Knieoperation, die den einstigen Workaholic und Stubenhocker 2001 im Alter von 53 Jahren zwangen, sich mehr zu bewegen.

Zunächst besuchte Bach auf Anraten seiner Frau nur den nahe gelegenen Lauftreff im Darmstädter Stadtteil Eberstadt. Doch schon bald reichten ihm die wöchentlichen Walking- und Nordic-Walking-Runden nicht mehr aus, und er begann, sich zum Walking-Trainer ausbilden zu lassen. Danach folgten Wanderungen entlang des Thüringer Rennsteigs und des hessischen Burgensteigs. Als Bach dann seine älteste Tochter in Madrid besucht, ist er fasziniert und besorgt zugleich, als er erfährt, dass sie am Ende ihres Spanien-Aufenthalts noch ein Stück auf dem Jakobsweg gehen will.