Ausland

Brexit-Gegner: Hoffen auf ein zweites Referendum

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Entschlossen: Miller (Mitte) auf dem Weg zum Gericht im Oktober 2016

Gina Miller ist die bekannteste Aktivistin gegen den Brexit. Sie will ihn unbedingt verhindern – am besten mit einer zweiten Abstimmung. Doch die Zeit wird knapp.

Am Donnerstag schlug ein Artikel des „Daily Telegraph“ Wellen. Überschrieben war er mit der langen Zeile: „George Soros, der Mann, der die Bank of England zerschmettert hat, unterstützt den heimlichen Plan, Britannien auszubremsen.“ Die Autoren enthüllten, dass der amerikanische Finanzspekulant und Demokratieaktivist fast eine halbe Million Euro an die Anti-Brexit-Organisation „Best for Britain“ gespendet hat. Zu den vielen Fragen, die der Text aufwarf, gehörte diese: Gibt es jetzt eine ernstzunehmende, womöglich international koordinierte Anstrengung, den Brexit rückgängig zu machen?

Das Referendum vom 23. Juni 2016, mit dem die lange schwelende EU-Frage geklärt werden sollte, hat die Spaltung im Land nicht überwunden, sondern vertieft. Die meisten „Remainers“ sind unverändert der Meinung, dass das Königreich den falschen Weg einschlägt. Aber eine wirkungsvolle Gegenkampagne haben sie bislang nicht auf die Beine gestellt. In Regierung und Parlament herrscht die Auffassung vor, dass der Wille des Volkes zu respektieren ist. Auch anderswo haben Anti-Brexit-Initiativen keine Kraft entfalten können. Das Land sah weder Massendemonstrationen noch Streiks, denn die großen Parteien und die Gewerkschaften sind ihrerseits gespalten.