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Air-Berlin-Insolvenz: 10.000 Reisende sitzen nach gescheiterter Niki-Übernahme fest

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Hebt nicht mehr ab. Eine Maschine von Niki am Düsseldorfer Flughafen.

Niki ist pleite, in Stuttgart und Berlin fallen die Flüge aus. Noch ist offen, wie tausende Menschen aus dem Ausland wieder nach Hause kommen sollen. Jetzt kündigt Österreichs Regierung Hilfe an.

Nach dem Aus für die Ferienfluglinie Niki sind am Flughafen in Stuttgart die Auswirkungen zu spüren: Zwei Flüge nach Wien sowie Marsa Alam in Ägypten fielen am Donnerstagmorgen aus, wie ein Sprecher des Flughafens sagte. Außerdem wurde auch die vorgesehene Landung eines Fliegers aus Marsa Alam abgesagt. Reisende in Ägypten sitzen fest. Durchschnittlich zwanzig Flüge der insolventen Tochtergesellschaft von Air-Berlin gingen je Woche über Stuttgart.

Am Berliner Flughafen Tegel ist das große Chaos zwar ausgeblieben. Rund zwei Dutzend Reisende, die ihre Flüge bei Niki gebuchte hatten, waren aber am frühen Morgen zum Flughafen gekommen und mussten feststellen, dass Niki nicht mehr abhebt. „Wir haben von nichts gewusst“, sagte ein wütender Familienvater, der mit seiner Frau und Tochter in der Nacht aus Polen angereist war.

Österreich kündigt Hilfe für gestrandete Passagiere an

Reisebüros hatten Flugpassagieren zudem geraten, trotz der Insolvenz zum Flughafen zu fahren, um Entschädigungsansprüche gegen Niki geltend zu machen. „Sie haben mir gesagt, wir sollen trotzdem zum Flughafen kommen“, sagte ein Reisender in Tegel, der mit seiner Frau am Schalter wartete. „Ich habe keine Ahnung, wie es jetzt weitergeht.“

Nach dem Aus der Ferienfluglinie richten sich die Bemühungen darauf, die im Ausland gestrandeten Fluggäste nach Hause zu bringen. In den kommenden zwei Wochen müssen Plätze für bis zu 10.000 Passagiere organisiert werden. Die österreichische Regierung kündigte staatliche Hilfe an.

Nikki hatte am Mittwoch einen Insolvenzantrag gestellt, am Abend stellte sie den Flugbetrieb ein. Zuvor hatte die Lufthansa ihr Angebot für das österreichische Unternehmen mit seinen 21 Flugzeugen zurückgezogen, nachdem sich abzeichnete, dass die Wettbewerbshüter in Brüssel die Übernahme nicht genehmigen würden. Von der Pleite sind etwa 1000 Mitarbeiter betroffen.