Finanzen

Nachhaltige Investments werden für Anleger immer wichtiger

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Die größte in Amerika installierte Solar- und Brennstoffzellen-Anlage im Bundesstaat North Carolina. Die Anlage versorgt das Rechenzentrum des Computerkonzerns Apple.

Es ist der Traum vieler mit nachhaltigen Anlagen nicht nur Rendite zu erzielen, sondern auch etwas für die Umwelt zu tun oder die Armut auf der Welt zu bekämpfen. Auch die Menschenrechtsfragen spielen eine bedeutende Rolle.

Im deutschsprachigen Raum werden Investments, die neben finanziellen auch sozialen oder ökologischen Kriterien gerecht werden immer wichtiger. Dies zeigen die neuesten Zahlen des FNG (Forum Nachhaltige Geldanlagen).

Demnach ist dieser Markt in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit einem Plus von 29 Prozent auch 2016 überproportional gewachsen. Im vergangenen Jahr wuchs dieser Markt in der DACH-Region auf 420 Mrd. Euro an. Werden außerdem Anlagen hinzugenommen, bei denen lediglich einzelne Nachhaltigkeitsaspekte oder -strategien einfließen, beträgt die Summe laut FNG-Angaben sogar mehr als vier Billionen Euro.

Das größte Plus wurde im Vorjahr in der Schweiz verzeichnet. Dieses lag bei 39 Prozent. Dahinter folgen Österreich (+24%) und Deutschland (+15%). „Jedes Jahr erleben wir, dass sich immer mehr Investoren für Nachhaltigkeit bei der Verwaltung ihrer Vermögen entscheiden“, kommentiert der FNG-Vorstandsvorsitzende Volker Weber die neuen Marktzahlen.

„Vor allem institutionelle Anleger zeigen sich zunehmend überzeugt, während wir von den Vermögensverwaltern wissen, dass sie die Berücksichtigung nicht-finanzieller Kriterien immer häufiger als selbstverständlichen Teil ihrer treuhänderischen Pflichten begreifen.“

Einen besonderen Fokus auf Menschenrechtsfragen

Besonders beliebt sind nachhaltige Geldanlagen inzwischen bei institutionellen Investoren. Laut aktuellem FNG-Marktbericht haben in Deutschland und der Schweiz in dieser Gruppe die öffentlichen Pensions- oder Reservefonds die Nase vorn. Sie kommen auf Marktanteile von 43% bzw. 47%. Mit einem Anteil von 59% erobern in Österreich wiederum die Vorsorgekassen die Spitzenposition. Aber auch Versicherungen, betriebliche Pensionsfonds, kirchliche Institutionen und Wohlfahrtseinrichtungen sowie Stiftungen würden je nach Land zum Teil auf beträchtliche Volumina kommen.

Einen besonderen Fokus legt der diesjährige FNG-Marktbericht auf Menschenrechtsfragen. Bestimmte nachhaltige Anlagestrategien bewerten Vermögensverwalter dabei als besonders wirkungsvoll. Dazu gehören Ausschlüsse von Unternehmen und Staaten aus dem Investmentuniversum, die Ausübung von Stimmrechten und der Dialog mit Unternehmen – das Engagement – sowie das Überprüfen von Anlagen nach ihrer Übereinstimmung mit Normen. Hierbei kommt den ILO-Kernarbeitsnormen und dem UN Global Compact eine besondere Relevanz zu.

„Es hat sich gezeigt, dass Vermögensverwalter Menschenrechte bereits zu weiten Teilen als immanenten Bestandteil ihrer Verantwortung ansehen“, ergänzt FNG-Geschäftsführerin Claudia Tober. „Weitere wichtige Motive sind das Reputations-Management und die Nachfrage von Kunden. Menschenrechte finden insgesamt – nicht zuletzt angetrieben durch die 2011 veröffentlichten UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte – in der Finanzbranche zunehmend systematisch Berücksichtigung.“