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Dax steigt auf 2-Jahres-Hoch und Dow auf Rekord

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Börse in Frankfurt

Der deutsche Leitindex ist am Mittwoch oberhalb der wichtigen Marke von 12.000 Punkten aus dem Handel gegangen. Anleger setzen auf einen Konjunkturboom in Amerika. Besonders Bankaktien sind gefragt.

Die wieder aufgeflammte Hoffnung auf ein amerikanisches Wirtschaftswunder hat den Börsen am Mittwoch Auftrieb gegeben. Der Dax stieg kurzzeitig auf ein Zwei-Jahres-Hoch von 12.074 Punkten und schloss zwei Prozent im Plus bei 12.067,2 Zählern. Der Euro Stoxx 50 gewann 2,1 Prozent auf 3390,2 Stellen. An der Wall Street markierte der amerikanische Standardwerteindex Dow Jones mit 21.076,5 Punkten ein Rekordhoch – zum elften Mal in 14 Tagen.

“Mit der Ankündigung, eine Billion Dollar in die Infrastruktur investieren zu wollen, hat Donald Trump bei den Börsianern ins Schwarze getroffen“, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Nigel Green, Chef des Finanzberaters deVere, lobte die erste Rede des neuen amerikanischen Präsidenten vor dem Kongress als „insgesamt positiv, wirtschafts- und wachstumsfreundlich.“ Dies tröste Investoren darüber hinweg, dass Trump Details zu seiner mit Spannung erwarteten „phänomenalen“ Steuerreform schuldig geblieben sei.

Fed-Aussagen treiben Dollar und Bond-Renditen

Am Devisenmarkt löse die Fed allerdings den amerikanischen Präsidenten als wichtigsten Kurstreiber ab, betonte Kathleen Brooks, leitende Analystin des Brokerhauses City Index. Sie verwies auf Aussagen mehrerer führender amerikanischer Notenbanker zugunsten einer baldigen Zinserhöhung. „Fed-Mitgliedern rutschen Worte nicht heraus, wenn sie mit der Presse reden. Das war eine Botschaft an die Märkte.“ Inzwischen rechnen Reuters-Daten zufolge etwa zwei Drittel der Anleger mit einer Anhebung des amerikanischen Leitzinses um 25 Basispunkte im März. Vor den Auftritten der Fed-Banker waren es nur etwa 30 Prozent.

Die Spekulationen auf einen baldigen Fed-Schritt trieben den Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, 0,5 Prozent in die Höhe. Gleichzeitig verbilligte sich der Euro auf 1,0561 Dollar. Am Anleihemarkt stieg die Rendite der zehnjährigen T-Bonds auf bis zu 2,471 von 2,358 Prozent. Diesem Trend konnte sich die vergleichbare Bundesanleihe nicht entziehen und rentierte bei 0,296 Prozent nach 0,206 Prozent am Vortag.

Trump treibt Infrastruktur- und Rüstungswerte – Banken höher

Bei den Aktienwerten gehörte CRH mit einem Kursplus von 4,5 Prozent zu den Favoriten. Der irische Zement-Hersteller ist der größte Anbieter von Straßenasphalt in den Vereinigten Staaten und gilt als Haupt-Profiteur von Trumps Investitionsplänen. Im Windschatten von CRH gewannen Heidelberg Cement 3,3 Prozent.

Die geplante Ausweitung des amerikanischen Wehretats gab den Rüstungswerten abermals Schub. Boeing markierten mit 183,30 Dollar den fünften Tag in Folge ein Rekordhoch. Lockheed Martin blieben mit 269,95 Dollar nur fünf Cent unter ihrer Bestmarke vom Dienstag. Da die Vereinigten Staaten ihre Nato-Partner dazu drängen, ebenfalls mehr Geld in die Verteidigung zu stecken, stiegen Rheinmetall zeitweise auf ein Zehn-Jahres-Hoch von 75,95 Euro. In London waren BAE Systems mit 639 Pence sogar so teuer wie noch nie. Der europäischen Branchenindex kletterte auf ein Eineinhalb-Jahres-Hoch von 708,75 Punkten. Sein amerikanisches Pendant stellte mit 936,11 Zählern ebenfalls einen Bestwert auf.

Den Finanzwerten gab das Wirtschaftsprogramm des amerikanischen Präsidenten ebenfalls Auftrieb. „Der ’Trump-Trade’ hilft den Banken ja immer, da viele Anleger auf weniger Regulierung und höhere Zinsen zumindest in Amerika setzen“, sagte ein Händler. Deutsche Bank und Commerzbank führten mit Kursgewinnen von 5,1 und vier Prozent die Dax-Gewinnerliste an. Der europäische Banken-Index legte drei Prozent zu. Die amerikanischen Institute Goldman Sachs und JP Morgan kletterten auf Rekordhochs von 255,10 und 93,56 Dollar.