Die Polizei in Saarbrücken hat einen 38 Jahre alten Syrer mit Verbindungen zum „Islamischen Staat“ verhaftet. Er soll versucht haben, Geld für einen Anschlag zu beschaffen.
Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben in Saarbrücken-Burbach einen Syrer in Untersuchungshaft genommen. Der 38 Jahre alte Mann sei schon am frühen Samstagmorgen (Silvester) festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft Saarbrücken am Montag mit. Er sei der Terrorismusfinanzierung dringend tatverdächtig. Der Syrer soll Geld in der Absicht gesammelt haben, damit entweder selbst einen Anschlag zu begehen oder dieses anderen zu ermöglichen. Er sitzt jetzt in Untersuchungshaft.
Der Mann war laut Staatsanwaltschaft zum ersten Mal im Dezember 2014 nach Deutschland gekommen. Im Januar 2015 stellte er einen Asylantrag in der Gießener Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf). Mittlerweile ist er im Besitz einer Aufenthaltserlaubnis und eines Reiseausweises für Flüchtlinge. Amtlich gemeldet war der Syrer bis zum August vergangenen Jahres im hessischen Frankenberg (Eder), bevor er nach Saarbrücken-Burbach kam.
Von dort aus soll er im Dezember über einen Messenger-Dienst Kontakt zu einem Mann aus der syrischen Stadt Raqqa unterhalten haben, „von dem er wusste, dass dieser in der Lage war, Gelder des IS zur Terrorfinanzierung zu beschaffen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft. Der Festgenommene habe seinen Kontaktmann um 180.000 Euro gebeten, damit er Fahrzeuge kaufen und mit jeweils 400-500 Kilogramm Sprengstoff bestücken könne. Die Autos sollten demnach für einen Anschlag (“heiliger Feldzug“) genutzt, in eine Menschenmenge gesteuert und in die Luft gesprengt werden. Es sei darum gegangen, eine möglichst große Zahl von „Menschen nichtmuslimischen Glaubens“ zu töten.
Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilt, hat der Festgenommene in einer Vernehmung Kontakte zum „Islamischen Staat“ (IS) eingestanden, eine terroristische Absicht aber bestritten. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen befindet er sich noch nicht im Besitz von mit Sprengstoff präparierten Fahrzeugen. Bei seiner Festnahme sei er unbewaffnet gewesen. Hinweise auf eine konkrete Gefährdung anstehender Silvesterveranstaltungen gab es demnach nicht. Belastet wird der Mann durch sichergestellte Chatprotokolle und Aussagen eines Hinweisgebers.
Nach Angaben von „Spiegel Online“ handelt es sich bei dem Festgenommenen um den Syrer Hasan A. Er behauptet demnach, das Anschlagsszenario nur inszeniert zu haben, um sich vom IS 180.000 Euro zu erschleichen.