Erstmal ankommen lassen oder direkt zum Handeln drängen? Die Glückwünsche ranghoher Politiker an Großbritanniens neue Premierministerin sprechen zwei Sprachen.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will mit der neuen britischen Premierministerin Theresa May rasch uber die Folgen des Brexit-Votums sprechen. In seinem Gluckwunschschreiben an
die neue Regierungschefin in London schrieb Juncker am Mittwoch: „Das Ergebnis des Referendums im Vereinigten Konigreich hat eine neue Lage geschaffen, die das Vereinigte Konigreich und die Europäische Union bald angehen mussen.“ Er freue sich, Mays diesbezugliche Absichten zu erfahren und hoffe auf ein Treffen in nächster Zukunft. Zunächst sei sie aber mit der Bildung einer neuen Regierung beschäftigt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) freut sich derweil auf die Zusammenarbeit mit May. Sie werde bald mit ihr in Kontakt treten, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Auf die Frage, welche Erwartungen die Kanzlerin an die Verhandlungen von May mit der Europäischen Union uber den Ausstieg Großbritanniens aus der EU habe, sagte er: „Nun wollen wir die britische Seite ihre Entscheidungen treffen lassen. Da gibt es heute keine neuen Erwartungen. Die sind alle schon geäußert.“
Auch EU-Ratspräsident Donald Tusk erklärte, dass er sich auf eine „erfolgreiche Arbeitsbeziehung“ mit May freue. In seinem Gluckwunschschreiben fugte er hinzu, dass er sich auch darauf freue, May im Europäischen Rat, also im Kreis der EU-Staats- und Regierungschefs, zu begrußen.
Der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz (SPD), verband seine Gluckwunsche an May gleich mit der Forderung nach baldiger Klarheit uber einen EU-Austritt des Vereinigten Konigreiches: „Die Fuhrungsfrage ist geregelt, nun erwarte ich, dass wir schnell arbeiten, um Gewissheit zu geben“, erklärte Schulz.
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Theresa May neue Premierministerin von Großbritannien