
Was bewegt unsere nach Sinn und Sicherheit suchende Nation? Na klar: die Guttenbergs. Ein Blick in die Klatschzeitschriften.
Zu den wichtigsten Aufgaben der Medien zählt es, die brennenden Fragen der Zeit zu erkennen. In dieser Woche gelingt es Frau im Spiegel, das Thema zu setzen, das unsere nach Sinn und Sicherheit suchende Nation bewegt: Wann eigentlich kehren die Guttenbergs zuruck?
Vor allem Frau im Spiegel kann das kaum erwarten. Das Blatt, das das Paar einst als „Lord Perfect und seine Lady“ feierte, schrieb schon zwei Monate nach dem Abgang des doch nicht ganz so perfekten Freiherrn: „Alles uber ein Comeback und neue Aufgaben“. Es folgten Schlagzeilen wie „Sie kommen zuruck! Jetzt ist er in Deutschland so gefragt wie nie“ (2012), „Zuruck in die Heimat“ (2015) und „Ihr geheimer Plan – Welche Rolle die Familie Guttenberg kunftig in Deutschland spielen wird“ (2016). Weil aber die adligen Amerika-Auswanderer ihre Lockrufe bislang nicht erhort haben, greift Frau im Spiegel zu einem neuen Kniff: Sie hat eine Umfrage initiiert. „Ihr Weg zuruck – Wer sich ihre Ruckkehr nach Deutschland wunscht“ titelt das Heft.
Tatsächlich wunschen sich nicht nur 100 Prozent aller Frau-im-Spiegel-Chefredakteurinnen, sondern 48 Prozent der befragten Deutschen, dass Guttenberg zuruckkehrt in die Politik (38 Prozent sind dagegen). Die Publizistin Gertrud Hohler erklärt: „Die meisten Volksvertreter sorgen sich darum, was aus ihnen wird, wenn sie ihr Amt verlieren. Diese Sorgen muss sich Guttenberg durch sein Vermogen nicht machen.“ Ein mutiges Plädoyer dafur, nur beguterte Menschen Politik machen zu lassen, Amerika ist mit Donald Trump ja schon auf dem richtigen Weg.
Guttenberg selbst meldet sich auch zu Wort, allerdings in Bunte, und äußert sich zu seiner Person so, wie es in der Frau im Spiegel undenkbar wäre: kritisch. Bei einem Wirtschaftsdinner in New York – schon wieder nicht Deutschland! – sagte er: „Ich hatte auch zu viel Gel in meinen Haaren. Auch mein Gesichtsausdruck machte einen sehr eitlen Eindruck. Aber das ist Teil meiner Vergangenheit.“ Dumm nur, dass ebenjene von Frau im Spiegel konserviert wird, die lauter Guttenberg-Fotos aus den Jahren 2009 bis 2011 druckt, mit Gel und eindrucklichem Ausdruck. So, furchten wir, wird das nichts mit dem Comeback.
Bilder aus dem Tierreich
Immergleich bleiben auch Norbert Korzdorfers Bild-Interviews mit Prominenten, zu denen ihm stets Bilder aus dem Tierreich einfallen. Nachdem er Robert DeNiro lächeln ließ wie eine Eule und James Franco schmunzeln wie einen Bären, trifft er nun Iris Berben und Hugh Jackman und behauptet: „Er lacht wie ein Adler.“ Nicht ganz unpassend, da beide ihren Film „Eddie the Eagle“ vorstellen, zoologisch aber zweifelhaft. Aber auch in anderen Fächern hapert es: „Die Chemie zwischen Iris und Hugh knistert“, lesen wir, obschon gemeinhin eher „es“ knistert und die Chemie stimmt. „Angeblich ist sie 65“, schreibt Korzdorfer uber Berben: „Aber gefuhlt und mit Männeraugen gestreichelt ist sie 49plusSEX.“ Sie hingegen, Korzdorfer, wenn wir Sie mit unseren Augen streicheln oder mit unseren Händen anstarren, wirken wie ein hechelnder SEXtaner. Am Ende heißt es dann: „Sie lachen sich an wie junge Welpen.“ Ja, da lachen die Welpen und die Huhner, da pfeifen die Schweine, da steppen die Bären und fliegen die Locher aus dem Käse, den Korzdorfer schreibt.
Sie lachen sich an wie Welpen: Hugh Jackman (47), der walisische Schauspieler Taron Egerton (26) und Iris Berben („gefühlt und mit Männeraugen gestreichelt 49plusSEX“).
Herzliches Welpenlachen meinen wir auch beim Anblick der Fotos zu horen, die Closer druckt: „Lena Gercke – Neue Liebe?“ Zu sehen ist die Moderatorin mit dem Fotografen Paul Ripke, der bei Gerckes Show „Prankenstein“ mitmacht. Nichts auf den Bildern deutet darauf hin, dass beide ineinander verliebt wären, und trotzdem mutmaßt Closer, es konne „ein gezielter Racheflirt“ sein, um Gerckes Exfreund Sami Khedira eins auszuwischen. Verwirrend nur, dass Gercke personlich im Interview mit Gala erklärt, sie sei „sehr glucklich“ in einer Beziehung mit dem Sportarzt Kilian Muller-Wohlfahrt. Ist das, Closer, dann auch noch ein Racheflirt oder schon eine ausgewachsene Racheliebe?
Neue Liebe oder „Racheflirt“? Lena Gercke und Paul Ripke.
Der ewige Stenz
Hoffentlich auch sehr glucklich sind Daniela Katzenberger und Lucas Cordalis, die am 4.Juni heiraten werden und die Vorbereitungen in einer Doku-Soap festhalten. „Mein Wunsch wäre“, sagt Cordalis Intouch, „dass trotz diesem ganzen Schnickschnack, das drumherum passiert, das Wichtigste, also die Emotionen, stattfinden konnen.“ – „Aber die finden doch sowieso statt“, versichert Katzenberger. Sie äußert ebenfalls einen Wunsch, nämlich an Tochterchen Sophia (sieben Monate): „Ich mochte keinen Druck aufbauen, aber es wäre schon, wenn sie bis dahin laufen lernen wurde. Dann konnte sie uns zusammen mit Oma die Ringe bringen.“ Liebe Sophia, falls du das hier liest: Lass dich bloß nicht stressen. Die Mami dreht sicher noch viele weitere Doku-Soaps, in denen du dann durchs Bild laufen kannst.
Daniela Katzenberg mit ihrem Lucas im Hochzeitsfieber. Die Vorbereitungen werden für die Nachwelt in einer Doku-Soap festghalten.
Noch unverheiratet ist Prinz Harry, der ewige Stenz, der gerade Nepal bereist hat: „Nachdem ihm unzählige Blumenkränze und Schals um den Hals gelegt worden waren, hießen ihn auch noch funf Jungfrauen willkommen“, berichtet Woche der Frau. So wie wir Harry kennen, ist er kurze Zeit später von funf sehr erfahrenen jungen Damen verabschiedet worden.
