Gesellschaft

Kommentar: Alternativlose Umweltzone

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Mit der Diskussion um hohe Feinstaubwerte hebt augenblicklich auch wieder die Debatte um Sinn und Unsinn einer Umweltzone an. Doch: Was wäre eine Alternative zur Umweltzone?

Schade, dass das, was Spaß und Freude macht, häufig der Umwelt nicht guttut. Jedes neue Jahr beginnt mit einer happigen Überschreitung der Feinstaubwerte in den Städten. Schuld sind die Silvesterböller. Das Umweltbundesamt hat festgestellt, dass die Luftbelastung mit Feinstaub am ersten Tag des Jahres vielerorts sogar so hoch ist wie im ganzen Jahr nicht.

Nun kommt die Nachricht, dass auch der milde Winter und vor allem das sonnige Frühjahr mit seinen zeitweise sommerlichen Temperaturen die Feinstaubwerte in vielen Städten haben hochschnellen lassen. Dabei haben sich die meisten doch so sehr über das schöne Frühjahr gefreut, nachdem im vergangenen Jahr Regen und Grau dominiert hatten.

Sinn und Unsinn einer Umweltzone

Am schlimmsten ist die Lage in den östlichen Bundesländern. Aber auch in Kassel ist der Grenzwert, der nach den Vorgaben der EU nur an 35 Tagen im Jahr überschritten werden darf, schon jetzt an 20 Tagen erreicht worden. Im ganzen Jahr 2013 war die Luft in Kassel dagegen nur an 19 Tagen so stark belastet.

Mit der Diskussion um hohe Feinstaubwerte hebt augenblicklich auch wieder die Debatte um Sinn und Unsinn einer Umweltzone an. Das Umweltbundesamt soll angemerkt haben, dass die Luftbelastung trotz Zonen nicht signifikant abgenommen habe.

Reifenabrieb und Staub

Dennoch wäre die Luft ohne ihre Einführung noch schlechter. Die Stadt Frankfurt, die im Herbst 2008 als erste Stadt in Hessen eine Umweltzone eingeführt hat, und Vertreter der Landesbehörden in Wiesbaden bewerten die Umweltzonen jedenfalls deutlich positiver. Der gefährliche Dieselruß werde herausgefiltert und damit der Feinstaubwert insgesamt um einige Prozent reduziert.

Schon zur Einführung in Frankfurt war darauf verwiesen worden, eine Umweltzone schaffe nicht saubere Luft. Denn trotz Partikelfiltern bei den Dieselfahrzeugen bleiben als Ursachen für Feinstaub der Reifenabrieb und die Tatsache, dass durch das Fahren Staub aufgewirbelt wird. Von den Einflüssen des Wetters ganz zu schweigen. Was wäre eine Alternative zur Umweltzone? Dazu ist bisher Städten und Bundesländern nichts eingefallen.