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Nahles plant Projekt für schwer Vermittelbare

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Langzeitarbeitslose profitieren nicht vom Aufschwung auf dem Jobmarkt. Mit einem neuen Programm will die Regierung das jetzt ändern. Die Arbeitnehmer sollen beim Wiedereinstieg intensiv im Betrieb betreut werden.

Mit einem neuen Programm gegen Langzeitarbeitslosigkeit will die Bundesregierung vom kommenden Jahr an 30 000 Hartz-IV-Empfängern zu einem Job verhelfen. Das schreibt die „Süddeutschen Zeitung“ und bezieht sich dabei auf die Antwort des Arbeitsministeriums auf eine Anfrage der Grünen. Das Programm sei für langzeitarbeitslose Hartz-IV-Empfänger vorgesehen, die ohne oder ohne geeigneten Berufsabschluss sind. Die Förderdauer solle 18 Monate betragen.

Bei dem neuen Programm handele es sich um eine Weiterentwicklung
des Modellprojekts „Perspektive in Betrieben“, schreibt die Zeitung. Dabei sollen Mitarbeiter der Bundesanstalt für Arbeit Betriebe dazu animieren, Langzeitarbeitslose einzustellen. Das neue Programm sei für Menschen gedacht, die seit zwei Jahren auf Jobsuche sind.

Mehr Betreuung in den Betrieben

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) sagte der „Leipziger Volkszeitung“: „Der Mangel der bisherigen Förderung war, dass die Betreuung der Langzeitarbeitslosen, wenn sie eine Arbeit angenommen haben, zu früh beendet wurde.“ Deshalb solle ab jetzt die Begleitung im Job beispielsweise um ein halbes Jahr verlängert und intensiviert werden.

Unter den rund eine Million Langzeitarbeitslosen gebe es „einige Hunderttausend, die es schwer in einem normalen Job haben“, sagte Nahles. „Die müssen wir ins Arbeitsleben integrieren, ohne den
Anspruch, sie unbedingt in eine reguläre Anstellung zu bringen.“

Europäischer Sozialfonds hilft bei der Finanzierung

Finanziert werden soll das neue Programm mit 470 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“. Hinzu kämen Mittel aus dem Eingliederungsbudget der Jobcenter. Den Arbeitgebern, die Langzeitarbeitslose einstellen, sollen Lohnkostenzuschüsse gezahlt werden.

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen, Brigitte
Pothmer, die die Anfrage gestellt hatte, kritisierte das Vorhaben als
Tropfen auf den heißen Stein. „Das Programm reicht weder zahlenmäßig,
noch ist es auf Dauer angelegt“, sagte sie der Zeitung.