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Personalabbau: T-Systems will 4900 Stellen streichen

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Die Pläne der Deutschen Telekom für den Personalabbau in ihrer Geschäftskundensparte nehmen Gestalt an. Die Stellenstreichungen sind nach Informationen der F.A.Z. zwar etwas niedriger als anfangs befürchtet – aber nicht dazu angetan, die Belegschaft zu beruhigen.

Als die ersten Meldungen über den geplanten Personalabbau die Runde machten, wiegelte Telekom-Vorstand Reinhard Clemens noch ab. Bis zu 6000 Stellen, so warnte Anfang des Jahres die Gewerkschaft, stünden in der Geschäftskundensparte T-Systems auf dem Spiel. „Die Zahl ist kleiner, hier wird vieles durcheinandergeworfen“, hielt Clemens dagegen. Nun liegen die Plandaten auf dem Tisch. Sie sind zwar etwas niedriger als anfangs befürchtet – aber nicht dazu angetan, die Belegschaft zu beruhigen. Schon in diesem Jahr sollen allein in Deutschland knapp 2700 Beschäftigte den Konzern verlassen. Weitere 2200 Arbeitsplätze will T-Systems bis Ende 2015 streichen. Insgesamt also würden binnen zwei Jahren rund 4900 Vollzeitstellen wegfallen, die meisten davon im externen Kundengeschäft. Insgesamt beschäftigt die Telekom fast 29.000 Menschen in Deutschland.

Gewerkschafter warnen vor einem Kahlschlag. Clemens hat zwar versichert, dass der Konzern alles versuchen werde, den Personalabbau sozialverträglich hinzubekommen. Man werde auf das komplette Instrumentarium zurückgreifen, sagte ein Sprecher. Überzählige Mitarbeiter könnten sich auf freie Stellen anderswo im Konzern bewerben, Vorruhestands- und Altersteilzeitangebote könnten einen gleitenden Übergang ermöglichen. Zudem sehe die Telekom gute Chancen, dass ihre IT-Experten neue Stellen im öffentlichen Dienst finden. Wie die Planzahlen zeigen, ist bisher aber nur für einen Bruchteil der wegfallenden Stellen sichergestellt, dass die Mitarbeiter anderweitig unterkommen oder den Konzern freiwillig verlassen. In der Belegschaft geht deshalb die Furcht vor Entlassungen um.

Der Personalabbau ist Teil von Clemens’ Plan zur Steigerung der Rendite. T-Systems soll weg vom stagnierenden Outsourcing-Geschäft für Großkunden und sich wachstumsstarken Geschäftsfeldern rund um die Digitalisierung widmen. Besonders personalintensive Geschäftsfelder werden wohl ganz verkauft. Auch das kostet Arbeitsplätze im Konzern. Wie viele Stellen das ausmacht, ist nach Auskunft eines Sprechers jedoch noch offen.