Eurokrise

Italiens Post wird teilprivatisiert

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Der Verkauf von Anteilen an der Staatspost soll mehr als vier Milliarden Euro bringen. Weitere Privatisierungen könnten folgen.

Die italienische Regierung bringt eine Teilprivatisierung der Post auf den Weg. Das Kabinett stimmte am Freitagabend einem Dekret zu, das den Verkauf von 40 Prozent an der Poste Italiane vorbereitet. Mit dem Schritt will das krisengeschüttelte Euro-Mitgliedsland seine hohen Schulden reduzieren.

Anteile an der Post könnten institutionelle und private Anleger sowie Mitarbeiter erwerben, sagte Wirtschaftsminister Fabrizio Saccomanni. Der Schritt könnte vier bis 4,8 Milliarden Euro in die Staatskasse spülen. Die gesamte Post käme damit auf eine Bewertung von zehn bis zwölf Milliarden Euro. Der Verkauf soll noch vor dem Sommer über die Bühne gehen. Ministerpräsident Enrico Letta ergänzte, dass weitere Privatisierungen in Kürze angekündigt werden könnten.

Italien muss Schulden abbauen

Italien drückt nach Griechenland die höchste Schuldenlast in der Europäischen Union. Letta hatte im November angekündigt, bis zu zwölf Milliarden Euro durch den Verkauf von Staatsbesitz zu erlösen. Die Italiener würden mit einer Teilprivatisierung den ebenfalls schuldengeplagten Portugiesen auf dem Fuße folgen, die im Dezember Anteile ihrer traditionsreichen Post an die Börse gebracht hatten. Seit Oktober wird bereits die britische Royal Mail am Aktienmarkt gehandelt.