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Handy-Prozessoren: Diese Chips braucht jedes Smartphone

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Alle Einzelteile auf einen Blick: Das Mate 20 Pro von Huawei.

Im Handelskonflikt zwischen China und Amerika spielen sie eine zentrale Rolle: Prozessoren fürs Smartphone und die zugehörigen Patente. Ein Blick ins Handy.

Es geht um Chips, Patente und Spionage. Die Nachrichten überschlagen sich und haben scheinbar keinen gemeinsamen Kern. Die Verhaftung von Huaweis Finanzchefin Meng Wanzhou, Strafmaßnahmen Amerikas gegen den chinesischen Hersteller ZTE, dann Mitte Dezember ein Import- und Verkaufsverbot für das iPhone in China und schließlich auch in Deutschland: In diesem Handelskonflikt sind die Chips und Patente aktueller Smartphones der Dreh- und Angelpunkt. Wer verwendet welche Prozessoren, das wird jetzt wichtig. Waren die Bausteine im Handy bislang nur eine Nebensache, bestenfalls interessant für Fachleute, ist nun das Interesse groß, welche Modelle von welchen Herstellern verwendet werden, wer sie produziert – und ob sie sich möglicherweise als Argument im Handelskrieg verwenden lassen.

Welche strategische Bedeutung die Halbleiterbausteine mittlerweile erreicht haben, erlebte ZTE im vergangenen Jahr: Im April verhängten die Vereinigten Staaten Strafmaßnahmen gegen das Unternehmen. Unter anderem wurde Zulieferern wie Qualcomm und Intel verboten, weiterhin Bauteile oder Software an den chinesischen Staatskonzern zu verkaufen. Das Unternehmen ist von Qualcomm abhängig, es musste seine Smartphone-Aktivitäten einstellen. Der amerikanische Präsident schaltete sich überraschend ein, erklärte, er arbeite mit Chinas Präsident Xi Jinping an einer Lösung, und im Juni kam es zu einer Aufhebung des Lieferverbots, ZTE war gerettet.