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Unterstützung für Euro-Rettung: Deutsche Unternehmen wollen Zinswende

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Hoch die Zinsen, fordern deutsche Unternehmen. Ob Olaf Scholz das hier dem EZB-Präsidenten Mario Draghi erzählt?

Italiens Schulden machen Sorge, der Brexit betrifft die meisten Unternehmen nicht und die Euro-Rettungspolitik war weitgehend richtig. Das sind die Positionen der meisten deutschen Unternehmen – und die Zinsen sollen steigen.

Deutsche Unternehmen fordern von der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Zinserhöhung. 62 Prozent der Unternehmen sprachen sich in einer neuen Forsa-Umfrage für eine Zinswende in den kommenden Jahren aus. Die Umfrage liegt der Nachrichtenagentur Reuters vor. Etwas mehr als ein Viertel der Unternehmen plädierte für die Fortsetzung der bisherigen EZB-Politik. Die Umfrage wurde im Auftrag der Beratungsgesellschaft EY, der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und des Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) erstellt und soll am Montag vorgestellt werden.

Die Mehrheit der Unternehmen befürchtet zudem eine neue Finanzkrise in der Euro-Zone durch Italien. 68 Prozent sehen die hohe Neuverschuldung des Landes als großes Problem.

Die Euro-Rettungspolitik der vergangenen Jahre, die auch mit übernommenen Haftungsrisiken verbunden war, sehen jedoch 83 Prozent der Befragten positiv. 56 Prozent lehnen es sogar ab, dass Deutschland eigene wirtschaftspolitische Interessen stärker gegen die EU-Partner durchsetzen sollte.

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Zwei Drittel der Unternehmen nicht von Brexit betroffen

Als größte Risiken in Europa sehen die Betriebe den fehlenden Zusammenhalt in der EU, den Brexit, die Finanzpolitik und die Migration. 68 Prozent der Befragten gaben an, dass sie für ihre Unternehmen gar keine Auswirkungen des Brexits erwarten. Insgesamt sehen aber 65 Prozent Nachteile für Deutschland.

Julie Linn Teigland von EY bezeichnete das Ergebnis der Umfrage als „erfreuliches Signal“ für Europa. „Die deutschen Unternehmen stehen fest zu Europa und haben Vertrauen in die europäische Idee und die europäischen Institutionen.“ Forsa hatte nach eigenen Angaben vom 22. November bis 7. Januar Führungskräfte von 400 privaten Unternehmen befragt.