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Hot Rod Custom Show Yokohama: „Welcome to the greatest show on earth“

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Chevrolet Fleetline, nicht mehr ganz serienmäßig

Einmal im Jahr treffen sich in Yokohama auf der Hot Rod Custom Show lauter Verrückte. Leider ist sie schneller vorbei als man gucken kann.

„Welcome to the greatest show on earth.“ Es ist kurz nach acht am Sonntagmorgen, als die Ansage durch die weite Halle schallt. Die Hot Rod Custom Show in Yokohama, eine Angelegenheit für Frühaufsteher, nimmt ihren Lauf. Um 17 Uhr wird der ganze Zauber schon wieder zu Ende sein. Kurz, aber heftig.

Einige hundert Autos und Motorräder, zwischen denen sich 15.000 Menschen hindurchschieben, alles in einem einzigen Gebäude. Ob diese Hot Rod Custom Show – dieses Jahr zum 27. Mal – die tollste Schau der Welt ist, sei dahingestellt. Bestimmt ist es das höflichste, rücksichtsvollste, lächelndste Gedränge auf dem Planeten. Man befindet sich schließlich in Japan.

Zudem ist diese Ausstellung der Tuner, Umbauer und Freaks die wohl wichtigste ihrer Art überhaupt. Kreativität ohne Grenzen, handwerkliche Qualität zum Niederknien, Detailversessenheit bis zum Gehtnichtmehr. In Yokohama versammeln sich die Besten und Bekanntesten, die Allerbekanntesten teilnahmegebührenfrei auf Einladung des Veranstalters, der Firma Moon.

Die Aussteller tragen Namen wie Kustomfest, Killershop, Asterisk oder Hot Stuff Custom, Cosmic Auto, Big Bird Mama. Sie bringen die tiefstgelegten Autos, die langgabeligsten Langgabel-Chopper, die putzaufwendigsten Chromspeichenräder, die psychedelischsten Lacke an den Start. Nicht durchweg schön, aber durchweg einmalig und herausgeputzt, als hänge davon der Fortbestand des Universums ab. Der amerikanische Einschlag ist stark, die Begeisterung für den Way of Life in der Straßenkreuzer–Blütezeit groß, Rockabilly-Musik und Pin-up-Girl-Wettbewerb inklusive. Chevy und Harley überall.

Sticker, Poster, Andenkenkrimskrams werden gekauft wie verrückt. Es gibt Besucher, die die Nacht vor der Halle verbringen, um sich bei Öffnung der Tore auf Verkaufsstände jener Marken zu stürzen, die zur Hot Rod Custom Show limitierte Sondermodelle von T-Shirts oder Sneakern anbieten. Schlangen winden sich endlos durch das Gewimmel der Halle, was die Verkehrssituation verschärft. Manch einer steht vier Stunden an. Geduldig, denn man befindet sich in Japan.