Gesellschaft

Grünen-Chefin empört über Bahn: „Da stehen nun meine Kinder“

• Bookmarks: 1


Halt entfällt: Am Freitag startete der ICE 1046 zwar pünktlich am Berliner Hauptbahnhof, fuhr in Spandau aber einfach durch

Die Grünen-Bundesvorsitzende Annalena Baerbock wollte einen ICE nehmen. Ihre Kinder sollten eine Station später zusteigen. Doch die Bahn fuhr einfach durch. Jetzt ist die Aufregung groß.

„Da stehen nun meine Kinder und können nicht zusteigen“, schreibt Annalena Baerbock, Bundesvorsitzende der Grünen am Freitag auf Twitter. Die Politikerin wollte am Freitag vom Berliner Hauptbahnhof einen ICE nehmen, die Kinder sollten 15 Minuten später beim Halt in Berlin-Spandau zusteigen. Baerbock hatte die Plätze reserviert und saß auch im Zug – nur fuhr der einfach durch anstatt in Spandau zu halten. Die Kinder konnten nicht ein- und sie konnte nicht aussteigen.

Die Bahn antwortete prompt, dass der betreffende Zug bereits an den Stationen Berlin-Gesundbrunnen und Berlin-Hauptbahnhof so überbesetzt gewesen sei, dass man sich entschlossen habe, den Halt in Spandau einfach ausfallen zu lassen.

Für Böhmermann wurde gehalten

In Baerbocks Antwort auf Twitter, heißt es, dass die reservierten Plätze definitiv noch frei gewesen seien. Und zudem eine Ansage im Zug gefehlt habe. Zudem gibt sie zu bedenken, dass aus dem Zug so auch niemand an dem vorgesehenen Halt aussteigen konnte.

Der Tweet der Politikerin löste auf Twitter zahlreiche Reaktionen aus. Nutzer erzählten, von ihren Verspätungen und den alltäglichen Problemen beim Pendeln mit der Bahn. Neben Lob für das Social-Media-Team der Deutschen Bahn, das schnell antwortete und sich nach dem Befinden der Kinder erkundigte, ging auch einiger Spott nieder.

So merkten mehrere Nutzer an, dass die Bahn nur für besonders berühmte Personen wie Jan Böhmermann den Service des spontanen Zwischenstopps anbiete. Der Comedian hatte in seinem Podcast vom 12. November erzählt, dass die Bahn für ihn außerplanmäßig gehalten hatte, als er auf dem Weg von Hamburg nach Bremen in den falschen Zug gestiegen war.

Bereits Anfang November hatte die Bahn Probleme, Fahrgäste von Berlin nach München zu transportieren. Damals fehlte einem ICE der eingeplante zweite Zugteil mit sieben Waggons. Die Bundespolizei wurde am Berliner Südkreuz hinzugerufen, um Reisende zum Verlassen des überfüllten Zuges zu bewegen. Damals hatte Monika Herrmann, die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, die Situation auf Twitter dokumentiert.