Gesellschaft

Tat im Berliner S-Bahnhof: Obdachloser stirbt vier Monate nach Brandattacke

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Brandspuren sind nach dem Angriff auf Obdachlose am Cajamarcaplatz am S-Bahnhof Schöneweide am Tatort zu sehen. (Archivfoto)

Einer der in einem Berliner S-Bahnhof im Schlaf angezündeten Männer ist vier Monate nach der Tat im Krankenhaus verstorben. Eine Obduktion muss nun klären, ob das Feuer die Ursache für seinen Tod war.

Rund vier Monate nachdem zwei schlafende Obdachlose in einem Berliner S-Bahnhof angezündet wurden, ist einer der Männer tot. Der zum Tatzeitpunkt 47 Jahre alte Mann sei vor wenigen Tagen gestorben, teilte die Berliner Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Gegen den mutmaßlichen Täter werde Anklage erhoben wegen versuchten Totschlags. Noch muss eine Obduktion klären, ob das Feuer ursächlich für den Tod des Manns war.

Aleksandr T. muss sich ferner wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Der 48 Jahre alte Mann soll die beiden Männer Mitte Juli am S-Bahnhof Schöneweide nach einem Streit angezündet haben. Dafür übergoss er die Schlafenden nach Erkenntnissen der Ermittler mit Benzin, das er sich zuvor an einer nahen Tankstelle besorgt habe. Hinzueilende Passanten halfen, das Feuer wieder zu löschen. Ein 62 Jahre alter Obdachloser erlitt leichte Verbrennungen.

T. konnte Ende Juli festgenommen werden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Sein 47 Jahre altes Opfer war im Krankenhaus in ein künstliches Koma versetzt worden. 16 Wochen kämpften die Ärzte um das Leben des Manns, konnten ihn aber nicht retten.