Politik

Nato-Truppen im Irak: Gemeinsam Verantwortung übernehmen

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Fahren sie in den Irak, fahren sie nicht? Über den Einsatz deutscher Truppen im Irak wird diese Woche entschieden.

Der Weg des Iraks zu Sicherheit und Prosperität ist noch lang. Für diese Bemühungen hat die Region volle Unterstützung verdient. Doch es zeichnet sich ab, dass Deutschland sich nicht an einem Nato-Einsatz beteiligen will. Ein Gastbeitrag.

Das Bundeskabinett wird in dieser Woche über die Fortsetzung der Beteiligung deutscher Soldatinnen und Soldaten an der Ausbildung irakischer Streitkräfte und an der weiteren Bekämpfung des IS beraten. Seit 2015 unterstützt Deutschland sowohl die kurdischen Peschmerga im Norden als auch die Zentralregierung in Bagdad. Das weitgehende Zurückdrängen des IS ist ein großer Erfolg der Staatengemeinschaft. Der deutlich friedlichere Ablauf der Wahlen im Mai dieses Jahres zeigt, dass die Bemühungen um Stabilisierung des Iraks aussichtsreich sind. Ein Spannungspunkt im fragilen Gefüge des Nahen und Mittleren Ostens konnte so deutlich entschärft werden.

Doch der Weg des Iraks zu nachhaltiger wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Prosperität ist noch lang. Der Erfolg entscheidet aber maßgeblich darüber, ob die ganze Region zur Ruhe kommen kann: Ob Menschen in Frieden, Sicherheit und Würde leben können. Ob Kinder und Jugendliche Bildung erhalten und eine wirtschaftliche Perspektive haben. Und auch darüber, ob Menschen, die in Europa Schutz und Zuflucht gefunden haben, wieder in ihre Heimat zurückkehren können, um dort am Wiederaufbau mitzuwirken.