Eurokrise

Hilfsplan der Regierung: Griechische Bankaktien brechen ein

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Eine Frau steht an einem Athener Geldautomaten der vom Kursrutsch betroffenen Eurobank.

Teils um mehr als 20 Prozent sind die Aktien der vier griechischen Großbanken eingebrochen. Die Regierung arbeitet nun an einem Hilfsplan – eine Bad Bank ist im Gespräch.

Auf einen Einbruch von Aktien griechischer Großbanken hin lotet die Regierung in Athen einen Hilfsplan für heimische Geldhäuser aus. Zusammen mit dem Euro-Rettungsschirm ESM und dem griechischen Bankenverband werde an einem „Interventionsplan“ gearbeitet, um Banken von risikobelasteten Krediten zu entlasten, hieß es am Donnerstag in Athen.

Am Vortag waren die Aktienkurse der vier systemrelevanten Banken des Landes an der griechischen Börse um teils mehr als 20 Prozent eingebrochen. Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte eine Dringlichkeitssitzung einberufen, bei der ein „Interventionsplan“ beschlossen wurde, wie das Büro des griechischen Premiers mitteilte, ohne dabei Details zu nennen. „Spekulanten sind zurzeit am Werk“, sagte Vize-Premier Giannis Dragasakis im Staatsfernsehen.

Nach Angaben der griechischen Finanzpresse wird eine sogenannte Bad Bank erwogen. In diese könnten Kreditgeber ihre „faulen Kredite“ auslagern und so ihre Bilanzen entlasten. Grundsätzlich möglich wäre, dass diese „Bad Bank“ an Investoren Anleihen verkauft, von denen einige vom Staat garantiert würden. Es geht um „faule Kredite“ in den Bankbilanzen im Umfang von gut 88 Milliarden Euro.

Vom Kursrutsch am stärksten betroffen war die größte Bank des Landes, die Piräus Bank. Deren Aktien gaben um 20,73 Prozent nach. Die Papiere der Eurobank verloren 14,69 Prozent, die der Alpha Bank sackten um 3,28 Prozent und die der National Bank um 5,49 Prozent ab. Am Donnerstagmorgen entspannte sich die Lage wieder. Die griechischen Großbanken hatten im Mai 2018 einen Stresstest der europäischen Bankenaufsicht ohne größere Blessuren überstanden.

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