Gesellschaft

„Pionier“-Untergang: „Es galt die Parole: Rette sich, wer kann“

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Walter Regula aus Rheinbach war einer der Überlebenden des „Pionier“-Untergangs.

Nach 78 Jahren wurde das Wrack des Truppentransportschiffes „Pionier“ gefunden, das damals von einem britischen U-Boot versenkt wurde. Im F.A.Z.-Interview erinnert sich der Überlebende Walter Regula an den Untergang.

Herr Regula, Sie waren Anfang September 1940 als junger Meteorologe der Wehrmacht auf dem Truppentransportschiff „Pionier“. Es wurde am 2. September 1940 vom britischen U-Boot „Sturgeon“ versenkt. Jetzt wurde das Wrack in 177 Metern Tiefe im Skagerrak gefunden. Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie die Nachricht gelesen haben?

Ich bin mit einem sehr guten Gedächtnis gesegnet. Und wenn man 103 Jahre alt wird wie ich, hat man wirklich sehr viel, an das man sich erinnert. Als ich vor einigen Tagen die Meldung in der F.A.Z. las, die „Pionier“ sei von Fachleuten des Seekriegsmuseums Jütland bei einer Expedition entdeckt worden, war das ein sehr emotionaler Moment für mich. Das Geschehen trat mir noch einmal in seiner ganzen Dramatik vor Augen.