Essen & Trinken

Restauranteröffnung: Essen auf Deutschlands Dach

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Mit Blick: Restaurant „Panorama 2962“

An der Zugspitze ist nun auch das Restaurant &bdquo-Panorama 2962&ldquo- geöffnet und bietet den Besuchern einen atemberaubenden Blick….

Udo Wolfrum hat es nicht leicht. Die Nudeln wollen nicht al dente werden, die Semmelknödel fallen im Wasser auseinander. „Da müssen wir die Flüssigkeiten sättigen“, sagt der Küchenchef von „Panorama 2962“. Hoch oben auf der Zugspitze, auf etwa 2962 Metern, kocht das Wasser in dem neuen Restaurant bei 84 Grad, und die Nudeln benötigen nicht nur acht Minuten, wie unten im Tal, sondern zehn. Dem Wasser muss Maisstärke zugeführt werden, damit die Knödel heil und in fester Konsistenz auf den Teller des Gastes kommen.

Seine neuen Tricks kann Udo Wolfrum nun im rustikalen und modernen Ambiente des „Panorama 2962“ anwenden. Nach nicht einmal sechs Monaten Bauzeit ist das Restaurant auf Deutschlands höchstem Berg fertig. Vorbei sind die Zeiten, in denen sich Gipfelbesucher im Gastronomie-Wirrwarr verirrten. Gedränge gibt es auch nicht mehr, wenn in Spitzenzeiten im Hochsommer bei bestem Wetter bis zu 6000 Besucher den Gipfel belagern und bedient werden wollen. Restaurant, Stube, Lounge und Café sehen modern aus. Zum Essen erhalten die Gäste ein grandioses Panorama inklusive. Bei gutem Wetter reicht der Blick über das Zugspitz-Platt über den Eibsee bis zum Starnberger See und nach München.

In den nächsten Wochen sind die Außenanlagen einschließlich des am höchsten gelegenen Kaffeegartens der Nation fertig – und damit ist eine der spektakulärsten Baustellen abgeschlossen. „Punktlandung“, sagt Matthias Stauch, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG (BZB). Der Zeitplan war ziemlich ehrgeizig. In zweieinhalb Jahren wurde eine neue Seilbahn mit Berg- und Talstation gebaut, teils bei Wind, Schnee, Eis, Sturm, und zum Glück teils auch bei viel Sonnenschein. Der Budgetrahmen wurde mit 50 Millionen Euro genau eingehalten. Wäre es teurer geworden, hätte Stauch die zusätzlichen sechs Millionen Euro für den Restaurant-Bau nicht freigegeben.

Nun aber wird die Zugspitze zum Tourismusmagneten. Seit Inbetriebnahme am 21. Dezember hat die Seilbahn mit Rundumsicht und Bodenverglasung 227000 Fahrgäste befördert. Die Zugspitzbahn wird in diesem Jahr wohl einen neuen Gäste-Rekord aufstellen. Bislang liegt er bei 550000 Passagieren – da sind aber auch die Fahrgäste der Zahnradbahn mitgerechnet, die durch den Berg zum Zugspitzplatt führt.

Die Touristen besuchen die Zugspitze mittlerweile unabhängig vom Wetter. „Sie kommen auch wegen der neuen Seilbahn“, sagt Stauch. Die Region spürt die Anziehungskraft. Um etwa 30 Prozent hätten die Übernachtungszahlen gegenüber dem Vorjahr im benachbarten Grainau und in Garmisch-Partenkirchen zugenommen. Daran habe die neue Seilbahn einen Anteil. Stundenlange Wartezeiten, die es bei der „Alten Dame“ in Spitzenzeiten gab, fallen weg. Reisende gewinnen wertvolle Zeit und können Schloss Neuschwanstein und den Linderhof in den Ammergauer Alpen in ihre Tagestouren aufnehmen. Das ist besonders für ausländische Besucher etwa aus China, Amerika und den arabischen Ländern interessant – ihr Anteil schwillt im Juli und August auf bis zu 85 Prozent an.

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