Pommes werden zu Unrecht verteufelt, sagt Mediziner Gunter Frank. Auch wer lieber Weiß- statt Vollkornmehl isst, mache unter Umständen……
Gunter Frank hat gemeinsam mit der Sterneköchin Léa Linster und dem Evolutionsbiologen Michael Wink ein Buch über traditionelle Küche geschrieben. Sie sind überzeugt: Klassische Rezepte, überlieferte Kochtechniken und Gesundheit hängen zusammen. Die Menschen müssten sich nur wieder darauf besinnen.
Herr Frank, lassen Sie uns über Pommes reden. Ich meine, die sollte man lieber nicht zu oft essen, weil sie fettig und salzig und gefährlich heiß frittiert sind. Sie finden: Pommes werden zu Unrecht verteufelt. Warum?
Sie sind ein Sinnbild für ungesunde Ernährung. Der „Spiegel“ hatte sogar mal Pommes als Titelbild, auf der Verpackung stand: „Essen kann tödlich sein“. Das ist Humbug. Wenn man einem vierjährigen Mädchen eine Pellkartoffel auf den Teller legt oder ein paar Pommes, wird sie immer zu den Pommes greifen. Und nicht, weil es unvernünftig ist, sondern weil ihr Appetit ihr signalisiert: Das ist ungefährlicher als die Pellkartoffel.