Gesellschaft

Mordfall Johanna: Wollte er sie töten?

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Der 42-jährige Angeklagte wird zur Anklagebank im Verhandlungssaal des Landgerichts in Gießen geführt (Archivbild).

Im Prozess um den Tod der achtjährigen Johanna vor 19 Jahren versucht der Angeklagte, den Mordvorwurf zu entkräften. Er entwirft vor dem Gießener Landgericht das Bild vom unvollendeten Sexualverbrechen mit schrecklichem Ende.

Sie will da jetzt noch durch, sie muss. Gabriele Bohnacker sitzt, nur sechs, sieben Meter entfernt, dem Mann gegenüber, der gerade gestanden hat, vor 18 Jahren, acht Monaten und sieben Tagen ihre Tochter Johanna in ihrem beschaulichen Heimatort Ranstadt in der hessischen Wetterau hinterrücks überfallen, mit Chloroform betäubt, in den Kofferraum seines Wagens gesperrt, gefesselt und mit mehreren Lagen Klebeband geknebelt zu haben.

Der sie nach seinen Worten an jenem 2.September 1999 sexuell missbrauchen wollte, aber das dann nicht gemacht haben will, weil sie für seinen Geschmack zu jung gewesen sei. Und der sagt, dass er die Achtjährige nicht getötet habe, sondern sie schon tot gewesen sei, als er, nach einer stundenlangen Irrfahrt durch halb Hessen, angeblich nach ihr schauen und sie freilassen wollte.