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Autolack in Tätowierfarbe: So gefährlich sind Beauty-Produkte

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Tattoo-Wettbewerb in China: In Frankfurt landeten lange viele verschiedene Tätowierfarben aus China und Thailand.

Sheetmasken, Halal-Make-up, aufplusterndes Lipgloss, Tätowierfarbe, das alles gibt es bequem im Internet zu bestellen. Aber woher diese Produkte kommen und ob sie sicher sind, ist oft unklar. Worauf sollte man achten?

Schon bei den ersten Tests stieß Sabine Pluskat auf Schwermetalle und Azofarbstoffe. Pluskat ist Veterinärin an der Tierärztlichen Kontrollstelle am Frankfurter Flughafen. In ihrer Behörde, dem Hessischen Landeslabor, untersucht sie nicht nur lebende Tiere, die über den Luftweg aus Ländern außerhalb der EU hier landen, sie kontrolliert auch alles, was Menschen besonders nahe kommt – Lebensmittel zum Beispiel oder Bedarfsgegenstände wie Schmuck und Kontaktlinsen ohne Sehstärke, die getragen werden, um die Augenfarbe zu verändern. Vor sechs Jahren trat der Zoll an ihre Dienststelle heran: Man finde immer häufiger kosmetische Produkte, die in Paketen mit der Post geschickt würden, aus den Vereinigten Staaten, aus Asien. Ob die denn so harmlos seien, wie sie aussähen, fragten sie.

Auf Sabine Pluskats Schreibtisch landeten daraufhin gut vierzig bis sechzig verschiedene Tätowierfarben aus China und Thailand. „Wir haben angefangen, diese Farben zu beproben, mit wirklich erschreckenden Ergebnissen.“ Man muss kein Chemiker sein, um das zu verstehen, denn in den Tätowierfarben fanden Sabine Pluskat und ihre Kollegen die genannten Schwermetalle. Und Benzo(a)pyren. Das ist die Substanz, die beim Grillen mit Holzkohle entsteht, wenn das Fleisch zu dunkel wird.