Mode & Design

Vogue-Chefin in Paris: War Anna Wintour bei den Macrons nicht eingeladen?

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Einflussreichste Frau der Modebranche: Vogue-Chefin Anna Wintour

Zur Pariser Modewoche hat es ein Abendessen im Élysée-Palast gegeben. Die Größen der Branche waren da. Aber ausgerechnet die mächtige Chefredakteurin der amerikanischen „Vogue“ soll sich ihren Platz erkämpft haben müssen.

Schwarze XXL-Sonnenbrille, strenger Bob und elegante Shiftkleider – Anna Wintour, die Chefin der amerikanischen „Vogue“, ist der Öffentlichkeit nicht nur als Stilikone bekannt, sondern auch als knallharte Karrierefrau. Anfang der Woche erschütterte eine Nachricht die Mode: Nach 30 Jahren als einflussreichste Frau der Branche soll sie sich nach Informationen der „New York Post“ bald aus dem Business zurückziehen. Condé Nast, der Verlag, dem die „Vogue“ zugehörig ist, dementierte die Gerüchte bereits. Und auch die Medien halten sich mit wagemutigen Spekulationen verhältnismäßig zurück. Jeder in der Modebranche hütet sich davor, Negatives über die „Vogue“-Chefredakteurin zu berichten. Außer einer: Isabel Marant.

Denn die französische Designerin legte noch eine Schippe drauf und erzählte in der französischen Infotainment-Show „Quotidien“ von einem Ereignis während der Pariser Modewoche im März: Staatspräsident Emmanuel Macron und First Lady Brigitte inszenierten sich dort als Oberhäupter des Mode-Mekkas Paris und luden prominente Designer zu einem exklusiven Dinner in den Élysée-Palast ein. Simon Porte Jacquemus, Stella McCartney, Olivier Rousteing – alle waren sie da, auch Anna Wintour. Die war nach Angaben von Isabel Marant aber ursprünglich gar nicht eingeladen gewesen. Sie habe sich „mit Händen und Füßen“ angestrengt, um sich einen der begehrten Plätze auf der Gästeliste zu sichern und habe dafür sogar bei der amerikanischen Botschaft interveniert, sagte Marant.

Der ebenfalls zur beliebten „Quotidien“-Show geladene Karl Lagerfeld konnte auf diese Aussagen nur mit Kopfschütteln reagieren. Die Behauptungen von Isabel Marant nahm er gar nicht erst ernst: „Wenn Wintour ursprünglich nicht eingeladen war, warum saß sie dann am Ehrentisch?“ Er selbst nahm von sich aus nicht an besagtem Dinner teil – das Chanel-Defilee stand tags darauf auf dem Plan. Außerdem habe er „oft genug Gelegenheit, die Macrons außerhalb zu treffen“. Warum Wintour trotz der vermeintlich so schwierigen Bedingungen schließlich mit den Macrons am Tisch saß, konnte Marant nicht beantworten, ließ aber dennoch nicht von ihren Behauptungen ab.

Die anscheinend geschwächte Position von Anna Wintour ist dem Modezirkus ein gefundenes Fressen, und es bleibt nur mit Spannung zu erwarten, was als nächstes die Gerüchteküche um die legendäre „Vogue“-Chefin zum Brodeln bringen wird. Die kühle Königin wird sie trotzdem bleiben – oder zumindest weiterhin diesen Eindruck machen, hinter ihrer großen Sonnenbrille.