Gesellschaft

Scheidungskrieg: Ein Hunde-Elend

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Gerangel um das Tier: Hunde können beim Trennungsstreit zwischen die Fronten geraten. (Symbolbild)

18 Jahre Ehe, ein gemeinsames Haus – und Lussy. Über den Versuch eines zerstrittenen Paares, mit Hilfe des Strafrechts dreckige Wäsche zu waschen.

Wie das so ist mit Trennungen: Er behauptet, sie habe, während sie findet, wenn er nicht und damals und überhaupt … Im Idealfall löst sich das Knäuel wechselseitiger Vorwürfe mit dem Ende einer Ehe auf. Wenn es schlecht läuft, werden Anwälte und Familiengerichte eingeschaltet, unschöne Geschichten ausgepackt und damit vermeintliches Recht und angebliche Schuld begründet. Eine Einigung über Haus, Geld, Kinder, das einstmals geteilte Leben oder was sonst noch zur Debatte steht, ist kompliziert. Und in all diesen betrüblichen Fällen steht nur eines fest: Die Beziehung ist auf den Hund gekommen.

In dem besonders betrüblichen Fall, der vergangene Woche das Landgericht Berlin beschäftigt hat, heißt dieser Hund Lussy. Es handelt sich dabei um eine Jack-Russell-Dame, keine zehn Jahre alt und offenbar so lieb und folgsam, dass sie zum Gassigehen keine Leine braucht. Im Winter 2009 war die Hündin ein Weihnachtsgeschenk des Paares für die gemeinsame Tochter gewesen, gemeinsam ausgesucht, gemeinsam angeschafft. Wie es weiterging, ist strittig, jedenfalls in der Rückschau. „Ich hab die Verantwortung übernommen, ist ja klar“, sagt Hans-Peter G., der am Mittwochvormittag vor Saal 731 des Landgerichts steht und Journalisten Hundefotos auf dem Handy zeigt. Yaisel S.Q. allerdings, seine langjährige Ehefrau, behauptet, sie sei es gewesen, die sich vornehmlich um Lussy gekümmert habe und mit ihr zum Tierarzt gegangen sei. So jedenfalls hat sie das vor einem Jahr dem Amtsgericht Tiergarten geschildert.