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Mobiler LTE-Hotspot im Test: Ins Netz mit der virtuellen Sim


Im Gerät steckt eine „virtuelle“ Sim-Karte.

Warum soll man sich für knapp 150 Euro den mobilen LTE-Hotspot von Skyroam zulegen? Weil man auf Knopfdruck einfach mit dem Internet verbunden ist.

Wir geben zu, auf Anhieb erschließt sich uns der Sinn des neuen Skyroam Solis nicht. Warum soll man sich für knapp 150 Euro einen mobilen Hotspot zulegen, wenn man doch in der Regel einen Hotspot mit seinem Smartphone schaffen oder im Hotel aufs dortige W-Lan zugreifen kann? Zumal das Surfen mit dem Solis nicht kostenlos ist, sondern neun Dollar am Tag kostet.

Skyroam glaubt, dass es genug Reisende gibt, die beruflich oder privat viel unterwegs sind und es schätzen, auf Knopfdruck einfach verbunden zu sein – ohne Handy und ohne mitunter schwierigem und unzuverlässigem Zugriff auf Hotel- oder andere öffentliche Netze. Auch auf Messen, wo die angebotenen W-Lan-Möglichkeiten schnell in die Knie gehen, könnte der Solis eine Hilfe sein. Im Gerät steckt eine „virtuelle“ Sim-Karte, die in mehr als 100 Ländern für Internetzugang sorgt. Skyroam hat Verträge mit mehr als 200 lokalen Mobilfunkanbietern. Bis zu fünf Geräte können verbunden werden, nach 500 MB Datenumsatz pro Tag wird die Geschwindigkeit für den Rest der 24 Stunden auf 2,5 G gedrosselt, was aber immer noch zum Abrufen von E-Mails reiche, aber nicht mehr zum Streamen. Skyroam ist ein Start-up-Unternehmen mit Hauptsitz im Silicon Valley, an dem die Lenovo Group führend beteiligt ist.

Wir haben den runden Solis, der die handliche Größe von neun Zentimeter Durchmesser bei 2,6 Zentimeter Tiefe hat und 185 Gramm wiegt, in Deutschland, Amerika, Portugal und Südafrika ausprobiert und bekamen fast immer Verbindung. Nicht geklappt hat es in Namibia, dort gibt es noch keinen Skyroam-Partner, und bei der Mutter im Schwarzwald – dort sind einfach die Mobilfunkanbindungen zu lausig. In welchen Ländern der Solis genutzt werden kann, lässt sich im Internet unter www.skyroam.com/solis-europe und „See Global Coverage“ nachlesen.

Die eigentliche Benutzung ist quasi selbsterklärend. Nach der Inbetriebnahme sucht das Gerät zunächst eine Verbindung, was eine bis zwei Minuten dauern kann, dann muss man sich mit einer Nummer, die auf der Rückseite des Geräts steht, im Netz anmelden, dann einen Tagespass kaufen, den man mit Kreditkarte bezahlt, und los geht es. Danach ist die Eingabe des Passworts nach dem Einschalten nicht mehr nötig, solange man ein Gerät mehrfach nutzt. Neue Geräte erfordern natürlich das Passwort, sonst könnte sich ja jeder einloggen.

Auf dem Smartphone, iPad oder Laptop wird unter anderem angezeigt, wie stark der Akku noch ist (in Prozent) und wie lange der Tagespass noch genutzt werden kann. Das klappte allerdings bei unserem alten Laptop nicht, die Verbindung ins World Wide Web aber schon. Es können selbstverständlich mehrere Tagespässe gekauft werden, nur hat man davon keinen Vorteil: 20 Pässe kosten 180 Dollar. Allerdings gibt es seit kurzem einen Monatspass für 125 Dollar. Vielnutzer können so sparen. Die Batterien halten einen langen Arbeitstag (mehr als 16 Stunden). Das Laden gelingt maximal in der Hälfte der Zeit, also am besten über Nacht. Nebenbei kann der Solis auch als Powerbank (6000 mAh) genutzt werden.

Angeboten wird der mobile Hotspot über Amazon, im Lufthansa World Shop oder direkt vom Hersteller. Leider gibt es ihn nur in einem fürchterlichen Hellorange. Diese Couleur sei bewusst gewählt, damit der Hotspot nicht so schnell vergessen werde. Wir haben ihn einmal trotzdem im Pressezentrum liegen lassen. „Du hast deine Creme-21-Dose vergessen,“ frozzelte ein Kollege.