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F.A.Z. exklusiv: Warsteiner streicht fast jede sechste Stelle

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So sehen die neuen Kästen von Warsteiner aus.

Die einst größte deutsche Brauerei kämpft gegen den sinkenden Bierdurst. Ein Spar- und Zukunftsprogramm soll das Familienunternehmen nun zurück in die Erfolgsspur bringen.

Der Warsteiner-Gruppe stehen harte Einschnitte bevor. Die Geschäftsführung der Traditionsbrauerei will in der gesamten Unternehmensgruppe bis zu 240 von insgesamt rund 1500 Stellen abbauen – und damit bis zu jede sechste Stelle. Die Einzelheiten will das Management jetzt in Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern klären. Am Donnerstagnachmittag wird die Belegschaft auf einer Betriebsversammlung informiert. Das Management will mit dem Betriebsrat über Angebote für Altersteilzeit, Vorruhestandsregelungen und Abfindungen sprechen. Möglichst viele Stellen sollen über die natürliche Fluktuation abgebaut werden. „Es kann auch zu betriebsbedingten Kündigungen kommen“, sagte Carsten Rockholtz, der kaufmännische Geschäftsführer der Warsteiner-Gruppe, jedoch zuvor im Gespräch mit der F.A.Z.

Am Stammsitz der Großbrauerei in Warstein, wo auch die Verwaltung sitzt, werden effektiv rund 80 Mitarbeiter betroffen sein. Die übrigen Stellen verteilen sich auf die rund 20 operativen Einheiten der Gruppe, wie beispielsweise Warsteiner International und die Distribution. Das Management kündigte zugleich Investitionen von rund 250 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren an. Für die Umsetzung des Spar- und Zukunftsprogramms hat sich die Unternehmensführung zwei bis drei Jahre vorgenommen, die wichtigsten Entscheidungen aber sollen möglichst bald in diesem Jahr noch fallen.