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Siemens-Aufsichtsratschef: „Scheitern der Koalitionsgespräche übersteigt meine Vorstellungskraft“

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Gerhard Cromme im Gespräch

Deutschland hinkt bei der Digitalisierung hinterher, sagt Siemens-Chefaufseher Gerhard Cromme. Immerhin: Für das bedrohte Werk Görlitz macht er vage Hoffnungen.

Herr Cromme, hat Siemens – wie andere Konzerne auch – Post von Larry Fink erhalten?

Ja.

Der Vorstandschef von Black Rock, mit mehr als 5 Prozent zweitgrößter Aktionär von Siemens, hat gefordert, nicht nur hohe Profite einzustreichen, sondern auch soziale Verantwortung zu übernehmen. Was würden Sie antworten?

Larry Fink hat völlig recht, und das ist die Politik von Siemens immer schon gewesen. Wir sehen Siemens nicht losgelöst von seiner politischen wie auch sozialen Verantwortung. Wir dürfen nicht allein nach Gewinn streben. Im Zweifel müssen Unternehmen auf den letzten Basispunkt Marge verzichten. Und gleichzeitig muss man klar sehen, welchen großen Wert ein gesundes Unternehmen für die Gesellschaft leistet, unter anderem durch die Steuern und Abgaben und die Schaffung von Arbeitsplätzen.