Gesellschaft

Hasel und Erle früh dran: Frühe Blüher ärgern Allergiker


Extrem früh dran in diesem Winter, der ein Frühling ist: Haselblüte

Bei normaler winterlicher Witterung fangen Hasel und Erle erst Ende Januar an zu blühen. Nun aber sind sie extrem früh dran – das spüren auch Pollenallergiker.

Die Nase läuft, die Augen jucken, und im Rachen kratzt es. Klarer Fall von grippalem Infekt. Was sollte es Anfang Januar auch sonst sein? Doch Obacht. Außer Schnupfenviren sind mittlerweile auch andere Plagegeister unterwegs: Pollen von Frühblühern. Wer aufmerksam spazieren geht oder beim Autofahren mit halbem Auge auf den Bewuchs neben der Straße schaut, entdeckt an vielen Stellen hellgelbe oder grünlich-graue Würstchen an Bäumen und Sträuchern. Dabei handelt es sich um Blütenstände von Hasel und Erle.

Beide Arten seien in diesem Winter „extrem früh dran“, bestätigt Hilke Steinecke, Botanikerin in Diensten des Frankfurter Palmengartens. Das liege am faktischen Frühling in der Winterzeit. Hasel und Erle treiben demnach wegen des ungewöhnlich milden Wetters aus, das auf einige Tage mit Schneefällen und Temperaturen etwas unter null folgte. „Viele Pflanzen brauchen diesen Kälteschock, und wenn es danach wieder wärmer wird, ist der Winter für sie vorbei“, erläutert Steinecke.

Bedeutet die frühe Blüte auch ein vergleichsweise frühes Ende der Leidenszeit? Die Botanikerin nimmt das an. Sollte es bald strengen Frost geben, könne das die Blütezeit sogar verkürzen. Unterdessen wagen sich andere Frühlingsboten ebenfalls schon hervor: Steinecke hat unweit des Eingangs zum Palmengarten zwei blühende Osterglocken ausgemacht.