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Rassistische Äußerungen: Freundin von Ukip-Chef beleidigt Meghan Markle

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Meghan Markle und ihr Verlobter Prinz Harry am Dienstag beim Besuch eines Radiosenders in London

Im Mai heiratet Prinz Harry Meghan Markle. Doch nicht alle heißen die junge Frau als neues Mitglied der britischen Königsfamilie willkommen. Die jüngste Hetze könnte auch politische Folgen haben – für Ukip-Chef Bolton.

Er ist erst seit weniger als vier Monaten Vorsitzender der britischen Ukip-Partei und sieht sich schon mit Rücktrittsforderungen konfrontiert: Henry Bolton steht in der Kritik, weil seine Freundin die Verlobte von Prinz Harry, die amerikanische Schauspielerin Meghan Markle, wiederholt rassistisch beleidigt haben soll. Markle hat afroamerikanische Wurzeln. Wegen ihrer Äußerungen wurde die Mitgliedschaft des ehemaligen britischen Models Jo Marney in der rechtspopulistischen Partei nun ausgesetzt.

Nach Angaben der „Mail on Sunday“ hatte Marney eine Serie von Nachrichten an einen Freund geschickt, in dem sie Markle und Menschen anderer Hautfarbe heftig diskriminierte. Die „Mail on Sunday“ zitiert das ehemalige Model mit den Worten: „Ich mag sie nicht. Sie ist eine schwarze Amerikanerin. (…) Meghans Samen wird unsere Königsfamilie verderben“, mit einem „schwarzen König“. Damit spielt das Model offenbar auf mögliche künftige Kinder des Paares an, deren Hautfarbe dunkler sein könnte.

In einer Stellungnahme entschuldigte sich Maney nun für ihre „schockierende“ Ausdrucksweise. Die Zitate seien jedoch aus dem Zusammenhang gerissen worden. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe hatten Parteimitglieder Konsequenzen für Maney und den Rücktritt Boltons gefordert.

Der 54 Jahre alte Politiker, der sich kürzlich von seiner Ehefrau getrennt hat, bestätigte im Kurznachrichtendienst Twitter den Rauswurf des Models aus der Partei: „Sie wurde ausgeschlossen, gleich nachdem wir die Informationen bekommen haben.“

Bolton war erst im vergangenen September zum Ukip-Chef gewählt worden. Die EU-feindliche Partei steckt in einer tiefen Krise. Bei den letzten Wahlen zum Parlament und auf kommunaler Ebene musste sie Niederlagen einstecken. Im Unterhaus ist sie nicht mehr vertreten.

Markle war in der Vergangenheit bereits mehrfach in Großbritannien das Ziel rassistischer Kommentare geworden. Prinz Harry hatte daher im November 2016 in einer Pressemitteilung, mit der er seine Beziehung zu der Schauspielerin offiziell bestätigt hatte, ein Machtwort gesprochen und derartige Angriffe scharf kritisiert. Das Paar wird am 19. Mai auf Schloss Windsor heiraten.