Mode & Design

Für Akustik und Gefühl: Welcher Teppich passt in welches Haus?

• Bookmarks: 2


Das Design des neuen Teppichs orientiert sich an der Farbgestaltung des gesamten Raumes.

Bedruckt, bestickt oder doch flach gewebt? Den richtigen Teppich für Wohn- oder Esszimmer zu finden, ist gar nicht so leicht. FAZ.NET zählt auf, was Sie bei der Auswahl beachten müssen.

In meiner Zeit als Teppichdesignerin habe ich sehr viele Stücke individuell auf Kunden und ihre häuslichen Gegebenheiten abgestimmt. Denn ein Teppich verändert sofort das Raumgefühl und die optische Wirkung der Essgruppe: Die Akustik wird besser, und der Treffpunkt für Familie und Freunde wird durch das Textil am Boden betont.

Sie haben eine Riesenauswahl an Möglichkeiten: Flachgewebe, getuftete Schlingenware, Hoch-tief-Effekte, bedruckte oder bestickte Teppiche. Dazu kommen die Wahl zwischen Schurwolle (von Natur aus selbstreinigend) oder Kunstfasern und die Unterschiede in der Form. Runde, eckige oder außergewöhnliche Formate, an die Architektur des Raumes angepasste Teppiche – grundsätzlich ist alles möglich.

Darf der Teppich in der Wohn- und Medienecke ruhig zottelig und kuschelig sein, sollte das Exemplar unter dem Esstisch eher flach ausfallen. Maximal zehn Millimeter Polhöhe sind ideal, schließlich sollen sich die Stühle ja leicht verschieben lassen. Damit Sie viel Freude an Ihrem neuen Mitbewohner haben, gilt es einige Regeln zu beachten:

Alte Perser als Kontrast zu modernen Möbeln

1. Planen Sie immer, wirklich immer, mindestens siebzig Zentimeter Teppich zusätzlich zur Tischgröße an jeder Seite für die Stühle mit ein, damit der Stuhl nicht ständig an der Teppichkante hängenbleibt, wenn jemand aufsteht. Legen Sie auf jeden Fall eine Antirutschunterlage unter das gute Stück. Sie darf fünf bis zehn Zentimeter kleiner sein als der Teppich selbst. Prüfen Sie zudem, ob bei der Auswahl Türen berücksichtigt werden müssen und ob man sie noch voll öffnen kann, wenn ein Teppich im Raum liegt.

2. Das Design des neuen Teppichs orientiert sich an der Farbgestaltung des gesamten Raumes. Sind die Möbel und die Wände eher zurückhaltend, so darf sich auf dem Boden ein Muster- und Farbenfeuerwerk entfalten. Haben Sie im Raum schon schöne Akzente mit Wandfarben, Dekorationen oder Kunst gesetzt, empfiehlt es sich, dass die Farben und das Design darauf abgestimmt werden. Oft ist ein Teppich mit Bordüre die bessere Wahl.

3. Gehen Sie auf die Form des Esstisches ein. Ist er rund, sieht auch ein runder oder quadratischer Teppich sehr gut aus. Dessen Größe sollte sich an der alltäglichen Größe des Esstischs orientieren. Überlegen Sie genau, wie oft Sie Gäste haben, den Tisch vergrößern und dann die Proportionen zwischen Tisch und Teppich nicht mehr stimmen. Im Zweifelsfall ist es einfacher, bei einer großen Tafel den Teppich einzurollen und wegzulegen.

4. Finden Sie Ihren individuellen Mix! Da darf ruhig ein schöner alter Perserteppich die modernen Möbel kontrastieren und mit einem neuen Teppich kombiniert werden, wenn Farben und Formen zusammenpassen.

Und noch ein praktischer Hinweis: Wenn Sie sich für einen hellen Teppich entscheiden, sollten Sie nicht vergessen, immer ein Fässchen Salz für die Rotweinflecken parat zu haben. Es hilft wirklich.