Gesellschaft

Alternde Gesellschaft: Mehr Krebsfälle, aber auch bessere Überlebenschancen

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Röntgenbild einer von Krebs befallenen Lunge

Nach derzeitigem Stand erkrankt jeder zweite Mensch im Laufe des Lebens an Krebs. Erfolge bei der Krebsbekämpfung tragen aber wesentlich zur Erhöhung der Lebenserwartung bei.

Die Zahl der Krebsneuerkrankungen ist in Deutschland im Laufe von zehn Jahren weiter gestiegen. Insgesamt wurden 2014 476.120 bösartige Neubildungen registriert – 249.160 bei Männern und 226.960 bei Frauen. Damit nahm die absolute Zahl der Krebsneuerkrankungen zwischen 2004 und 2014 bei Männern um sechs und bei Frauen um neun Prozent zu.

Hauptursächlich dafür, bei Männern stärker als bei Frauen, sei die alternde Gesellschaft, heißt es von Seiten des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin. Die Zahlen stammen aus dem Bericht „Krebs in Deutschland“, der alle zwei Jahre als gemeinsame Publikation der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland und des Zentrums für Krebsregisterdaten (ZfKD) im RKI erscheint. Die Ergebnisse der vorliegenden elften Ausgabe beruhen auf Daten der Jahre 2013 und 2014.

Frauen sind demnach noch immer am häufigsten von Brustdrüsenkrebs (69.220 Krebsneuerkrankungen) betroffen, gefolgt von Darm- (27.890), Lungen- (19.280) und Gebärmutterkörperkrebs (10.680). Männer leiden am häufigsten unter Prostatakrebs (57.370), gefolgt von Lungen- (34.560), Darm- (33.120) und Harnblasenkrebs (11.680). 2014 starben 121.331 Männer und 101.641 Frauen an Krebs. Häufigste Todesursache bei Männern war Lungenkrebs (29.560 Todesfälle), gefolgt von Prostata- (13.704) und Darmkrebs (13580), bei Frauen waren es Brustdrüsen- (17.670), Lungen- (15.524) und Darmkrebs (11.932).

Der Anteil der Krebserkrankungen an allen Todesursachen ist seit Ende der neunziger Jahre mit etwa 22 Prozent bei Frauen und 28 Prozent bei Männern nahezu konstant geblieben. Das sei auch ein Hinweis, dass die Erfolge bei der Krebsbekämpfung wesentlich zur Erhöhung der Lebenserwartung um zwei bis drei Jahre in diesem Zeitraum beigetragen haben, teilte das RKI mit.

Die Überlebensaussichten haben sich in den vergangenen Jahren stetig verbessert. Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen den Krebsarten. Günstig sind die Überlebensraten beim malignen Melanom der Haut, bei Hoden- und Prostatakrebs, wesentlich schlechter bei Krebskrankheiten der Lunge, Leber und Bauchspeicheldrüse. Nach derzeitigem Stand erkrankt jeder zweite Mann und jede zweite Frau im Laufe des Lebens an Krebs.