Familie

Leihmutterschaft – Kinderhandel oder Mäzenatentum?

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Jedes Jahr erweitert sich die Liste der Länder, in denen Leihmutterschaft legal ist. Im Jahr 2015 haben die „Hauptmärkte“ der Leihmutterschaft Indien, Nepal, Thailand und Mexiko diese Prozedur für Ausländer verboten. Aber der Bedarf bleibt der gleiche.

„In der ganzen Welt gibt es einen großen Bedarf an der Leihmutterschaft“, sagt einer der internationalen Experten. „Mehr als 160 Mio. Europäer benötigen eine solche Prozedur, können diese aber nicht im eigenen Land durchführen. Wenn die Leute keine Möglichkeit haben, diese Dienstleistung im Heimatland, in Indien oder Thailand zu bekommen, finden sie einen anderen Platz.“

Man muss nicht lange danach suchen. Portugal, Georgien, die Ukraine, Griechenland, Zypern – das sind die Länder, in die Ausländer kommen, um ein Leihmutterschaftsprogramm durchzuführen. Solange die hochentwickelten Länder nachdenken, ob die Leihmutterschaft legalisiert werden soll, können die genannten anderen Länder helfen,  erfolgreich das Problem unfruchtbarer Paare zu lösen. Es gibt sehr viele Menschen, für die die Leihmutterschaft die einzige und die letzte Chance ist, ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Nur dank eines solchen Programms haben sie Gelegenheit die Freude von Vaterschaft und Mutterschaft zu empfinden.

Solange die Leihmutterschaftspraxis in verschiedenen Ländern steigt, bleibt der Prozess, dass eine Frau ein Kind für Fremde austrägt, zweideutig und kontrovers. Was ist es nun: einzigartige Hilfe für die unfruchtbaren Familien, Kinderhandel oder Mäzenatentum?

In Amerika stellt Leihmutterschaft eine ganze Industrie dar. Hollywood Stars Sara Jessica Parker, Nicole Kidman, Elton John, Ricky Martin und andere machen kein Geheimnis daraus, dass sie dank des Leihmutterschaftsprogramms Eltern geworden sind. Technologien kennen auch keinen Stillstand. Heutzutage kann man schon das Geschlecht des Kindes, Augenfarbe und sogar den Genom redigieren (CRISPR)!

Die großen Technologie-Unternehmen wie Google, Facebook, Microsoft stehen nicht abseits in Fragen der Unfruchtbarkeitsbekämpfung. Diese Unternehmen arbeiten aktiv mit den Kliniken der Reproduktivmedizin zusammen. Für ihre unfruchtbaren Mitarbeiter machen technologische Giganten künstliche Befruchtung mehr und mehr verfügbar. Das sind vor allem IVF Zyklen, PID, Einfrierung von Eizellen und Embryonen.

Unfruchtbarkeit – das ist ein Problem der reproduktiven Gesundheit, das sich in den letzten Jahren rasch in der ganzen Welt weiterverbreitet hat. Im vergangenen Jahr steigerte sich die Anzahl der Paare, die unter Unfruchtbarkeit leiden, weltweit mehr als 25%. Durch eine steigende Unfruchtbarkeitsrate hat sich die Nachfrage nach assistierter Reproduktion erhöht, was ebenfalls zum Wachstum des Marktes beigetragen hat. Immer mehr Paare entscheiden sich für teure medizinische Verfahren, um ihre Chancen auf ein Baby zu erhöhen. Leihmutterschaft ist eines von den Programmen, die es den verzweifelten unfruchtbaren Paaren ermöglicht, glückliche Eltern zu werden. Heutzutage beträgt die Leihmutterschaft 2% aller assistierten Reproduktion. Bis vor kurzem waren  es nur 0,1%. Laut Statistik werden die meisten Programme heute vom Zentrum von BioTexCom durchgeführt. Laut Experten wird bis 2025 jedes dritte Kind mit Hilfe einer Leihmutterschaft geboren werden.

Kein Wunder, dass sich unter solchen Bedingungen kleine Leihmutterschaftsagenturen sofort zu internationalen Unternehmen entwickeln. Das erste Anzeichen dafür, dass kleine Agenturen in große Unternehmen umgewandelt werden, ist das Sponsoring von Sportlern und Sportvereinen beim Baseball-, Jiu- Jitsu, Fußball, Tennis (http://jiu-jitsu.news/de/video/). Unter dem Deckmantel der guten Mäzene des Unternehmens fördern sie erfolgreich ihre Werbung in der internationalen Arena.

Im 21. Jahrhundert sind IVF-Programme für unfruchtbare Familien zu einer Geschäftswelt worden. Und wenn die „Eroberung“ der Leihmutterschaft nicht gestoppt wird, werden Kinder in naher Zukunft zu einem Science-Fiction-Ergebnis, und der bekannte Film „Matrix“ wird zur Wirklichkeit werden. Die vollständige Legalisierung der Leihmutterschaft wird allmählich zu einer modernen Variante von „Lady und Dienstmädel“ führen. Und das Leben wird am Ende kein Geschenk mehr sein, sondern eine „Ware“, die in Reproduktionskliniken bestellt werden kann.

Das Europäische Parlament verurteilte in seiner Entschließung von 2013 die Praxis der Leihmutterschaft und merkte an, dass es „die Menschenwürde einer Frau schwächt, weil ihr Körper und ihre reproduktiven Funktionen als Waren benutzt werden“.

Dennoch wächst der Markt der assistierten Reproduktion schnell und ist bei den sterilen Paaren äußerst beliebt, da sie keine andere Lösung finden können. Dies erklärt sich durch einen signifikanten Rückgang der Geburtenrate, erhöhte öffentliche und private Investitionen, eine erhöhte Aufgeklärtheit mit der assistierten Reproduktion und technologischen Fortschritten. Auf der anderen Seite bleibt die Leihmutterschaft als Hauptthema der Debatten und Diskussionen darüber, was es wirklich ist – eine einmalige Chance für sterile Paare auf der ganzen Welt, Eltern zu werden, oder ein Geschäft, das es ermöglicht, Millionen an dem Problem reproduktiver Gesundheit zu verdienen.