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Größter Verkehrsclub: ADAC muss fast 90 Millionen Euro Steuern nachzahlen

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Der ADAC will die Zahl seiner Mitarbeiter in der Zentrale in München verringern.

Der Fiskus verlangt mehr Geld von Deutschlands größtem Verkehrsclub. Und in der Zentrale in München steht noch etwas anderes bevor.

Der ADAC muss wohl Steuern in Millionenhöhe nachzahlen. Allein für die Jahre 2014 und 2015 müsse der Automobilclub rückwirkend knapp 90 Millionen Euro an den Fiskus überweisen, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“. Grund dafür ist demnach, dass der ADAC künftig Versicherungssteuer zahlen muss. Das Bundeszentralamt für Steuern habe im Juli einen entsprechenden Bescheid erlassen und damit eine jahrzehntelange Großzügigkeit der bayerischen Finanzbehörden beendet.

Der ADAC habe die Forderung akzeptiert und fristgerecht bezahlt, heißt es in dem Bericht weiter, der sich auf einen Sprecher des Automobilclubs beruft. Auch für die Jahre ab 2016 müsse der ADAC jährlich mit Versicherungssteuer in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe rechnen, welche die Finanzverwaltung auf Teile der Beitragseinnahmen erhebe.

Die Steuerbehörde argumentierte demnach, dass der ADAC mit der Mitgliedschaft wie jedes Versicherungsunternehmen Pannen- und Unfallhilfeleistungen verkaufe. Die bayerische Finanzverwaltung hatte auf die Versicherungssteuer beim ADAC viele Jahre verzichtet.

Dem Zeitungsbericht zufolge belastet die Entscheidung des Bundeszentralamtes für Steuern ab sofort die Etats des ADAC Vereins, dessen Beitragseinnahmen nicht mehr ausreichen, um die laufenden Kosten für Pannenhilfe, Mitgliederservice und andere Leistungen abzudecken. Deshalb sollten bis zu 400 Stellen hauptsächlich in der ADAC-Zentrale in München abgebaut werden. In dieser Woche beginnen die Verhandlungen zwischen ADAC-Management und Betriebsrat über einen Interessenausgleich und Sozialplan, heißt es. Bis Ende des Monats sollten sie abgeschlossen sein.