Gesellschaft

Trend in Amerika: Unters Messer für den Ivanka-Look

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Viele Amerikanerinnen sehen im Äußeren Ivanka Trumps ein Vorbild für sich

Amerikanische Chirurgen beobachten einen Trend zur Ivanka-Imitation: Immer wieder haben Frauen beim Gang zum Schönheitschirurgen ein Foto der „First Daughter“ dabei.

Für den Fachmann sind es vor allem die Proportionen. „Die Distanz von Nasenspitze zu Nasenbasis und auch das Verhältnis von oberem zu mittlerem Gesichtsdrittel. Beides ist bei Ivanka Trump einfach wunderbar“, sagt der kalifornische Schönheitschirurg Brent Moelleken. Während die Welt noch darüber streitet, ob die älteste Tochter des amerikanischen Präsidenten Donald Trump als Impulsgeberin oder bloß als Wellenbrecherin ihres Vaters in die Geschichte der Vereinigten Staaten eingeht, besteht über ihre Rolle als Schönheitsideal kein Zweifel mehr. In Lifestyle-Blättern und Modemagazinen ist die First Daughter seit dem Einzug ihres Vaters in das Weiße Haus ebenso häufig zu sehen wie auf den Politikseiten amerikanischer Zeitungen.

„Viele Hollywood-Stars ähneln einander. Im Gegensatz zu ihnen hat Ivanka einen sehr eigenen Look“, sagt Moelleken, der seit mehr als 20 Jahren in Beverly Hills praktiziert, dem Epizentrum der Schönheit. Wie viele seiner Kollegen beobachtet der Chirurg einen Trend zur Ivanka-Imitation: „Spätestens durch den Posten als Beraterin ihres Vaters gilt sie als Celebrity. Viele Frauen betrachten sie als Vorbild und möchten aussehen wie sie.“

Die Faszination für die Fünfunddreißigjährige sitzt tief. Vor ihrem Umzug nach Washington beeindruckte Ivanka Marie Trump, wie sie in ihrer Geburtsurkunde heißt, Millionen Amerikanerinnen als Abteilungsleiterin des Immobilienunternehmens ihrer Familie, Gründerin eines Modelabels und Jury-Mitglied der Reality-Show ihres Vaters. Trotz eines geschätzten Vermögens von mehr als 700 Millionen Dollar engagiert sich die Blondine auch als Hausfrau und Mutter. Das frisch zubereitete Frühstück für ihre sechs Jahre alte Tochter Arabella sowie deren jüngere Brüder Joseph und Theodore gehört ebenso zum Familienleben wie traditionell jüdische Sabbatfeiern.

Volle Lippen à la Ivanka sind besonders beliebt

Mit ihrem Ehemann Jared Kushner, der früher als Finanzberater arbeitete und jetzt als Chefberater seines Schwiegervaters im Weißen Haus sitzt, lässt sie sich zwischendurch bei romantischen date nights in allen Teilen der Welt fotografieren. „Ivanka Trump gilt als Kraftwerk weiblicher Selbstbestimmung“, sagt Moelleken. „Dass viele sie kopieren wollen, sollte keine Überraschung sein.“

Immer wieder legen Patientinnen dem Mediziner ein Foto der First Daughter vor, wenn sie ihn in seiner Praxis am noblen Spalding Drive besuchen. Den Traum von der kompletten Ivanka-Wandlung muss er aber platzen lassen. „Bei uns geht es nicht darum, jemanden zu einer anderen Person zu operieren“, sagt Moelleken. „Wir können jedoch Eingriffe vornehmen, die die Züge unserer Kundinnen anpassen, ohne ihr Gesicht zu verfremden.“

Besonders beliebt sind dieser Tage volle Lippen à la Ivanka. Um sie zu erreichen, wird mit Eigenfett oder Hyaluronsäure nachgeholfen. Auch die Nase der Präsidententochter steht hoch im Kurs. Wer den schmalen Nasenrücken samt wohlgeformter Spitze möchte, muss sich aber unters Messer legen. Auch üppige Oberweite, Modellagen des Gesichts und straffe Augenpartien in Trumps Stil sind meist nicht ohne Skalpell zu schaffen.

Die Auswüchse des Ivanka-Looks lassen sich an Gesicht und Figur der Texanerin Tiffany Taylor ablesen. Die Vierunddreißigjährige ließ im vergangenen Jahr 13 Eingriffe vornehmen, um wie die First Daughter auszusehen. Auf die Rhinoplastik folgte eine Lidstraffung, auf die Lidstraffung eine Gesäßpexie, auf die Gesäßpexie die Fettabsaugung am Bauch, auf die Fettabsaugung ein neues Kinn. Zwischendurch ließ sich Tiffany Taylor die Wangen aufpolstern und gleich zweimal die Brüste um ein paar Körbchengrößen erweitern. Eine platinblonde Frisur in Anlehnung an die Präsidententochter sollte das Bild abrunden.

„Ich bewundere Ivanka für ihre Schönheit“

„Früher war ich ganz hübsch, aber jetzt bin ich einfach eleganter“, sagte Taylor, als sie vor einigen Wochen als Opfer verunglückter Schönheitsoperationen in der amerikanischen Fernsehserie „Botched“ („Verpfuscht“) auftrat. Was sie nach mehr als 60.000 Dollar noch von ihrem Vorbild Ivanka trennt? „Nur noch ein kleiner Höcker auf der Nase“, sagt die Texanerin unbeirrt. Auch Jenny Stuart, eine Anhängerin der gescheiterten Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, eifert Trumps Tochter nach. Seit die Personalberaterin Ivanka Trump vor einem Jahr beim Nominierungsparteitag der Republikaner im Fernsehen sah, möchte sie als Kopie der New Yorkerin durchs Leben gehen.