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Ist lieb zu Fußgängern

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Ladetalent: Opel Insignia Sports Tourer am Hamburger Hafen

Er ist länger als die Limousine, dafür leichter und mit mehr Ladevolumen: Probefahrt mit dem neu auf dem Markt erscheinenden Opel Insignia Sports Tourer.

Opel hat eine lange Kombi-Tradition. 1953 war der Rekord Caravan der erste Kombi eines deutschen Herstellers auf dem Markt, 1970 brachte der Ascona Voyage mit Holzimitat an den Flanken den Traum vom Reisen schon im Namen mit, und 2017 fährt der Insignia Sports Tourer vor, der jetzt Premiere im Handel hat.

Er ist im Vergleich mit der (Schrägheck-)Limousine, die den Beinamen Grand Sport trägt, um neun Zentimeter länger und verfehlt die fünf Meter nur um einen Zentimeter. Hinter die große Klappe, die auf Wunsch auch elektrisch öffnet, passen rechnerisch maximal 1665 Liter, das sind 130 Liter mehr als im Vorgängermodell. Die Rücksitzlehnen können mit Knopfdruck umgelegt werden (40/20/40), es entsteht eine fast ebene Ladefläche, die zwei Meter misst. Als Vier- beziehungsweise Fünfsitzer beträgt das Ladevolumen 560 Liter. Netter Gag: Die elektrische Klappe kann auch mit einem Fußwisch geöffnet werden, und damit der Mensch weiß, wo gewedelt werden muss, wird ein Bild des Wagens auf den Boden projiziert.

Preislich liegt der Kombi jeweils 1100 Euro über der Limousine, das Motorenprogramm ist das Gleiche: Es sind drei Benziner- und drei Dieselmaschinen im Angebot, die Leistungspalette erstreckt sich von 110 bis 260 PS. Alle Motoren sind Vierzylinder und haben Start-Stopp.

Ganz neu ist ein 1,5-Liter-Turbo-Benziner mit 140 PS und 250 Newtonmeter maximalem Drehmoment. In der Ausstattungsvariante Selection zum Preis von 26 940 Euro ist er das Basismodell. Fast zwei Drittel der Kunden bestellten aber bisher schon die bisher beste Ausstattungslinie Innovation, er kostet dann 32 350 Euro. Eine weitere Variante dieses Triebwerks bietet bei gleichem Drehmoment 165 PS, hierfür kann statt einer manuellen Sechsgang-Schaltung eine Sechsstufenautomatik bestellt werden. Das Topmodell des neuen Opel-Flagschiffs ist der 2.0 Turbo 4 x 4 mit 260 PS und Achtgang-Automatik, er kostet als Innovation 44 035 Euro und mit der brandneuen Exclusive-Austattung, die Opel jetzt nach und nach für alle Modellreihen einführen will, 45 490 Euro.

47246557 Das hohe Heck des Insignias ist in Deutschland sehr beliebtBilderstrecke

Die Achtgang-Automatik – erstmals im Insignia – und Allrad statt des Frontantriebs gibt es auch für den Top-Diesel (2,0 Liter Hubraum, 170 PS, 400 Nm), er kostet als Exclusive 40 100 Euro. Volumenmodell wird aber wahrscheinlich der 136-PS-Diesel mit 1,6 Liter Hubraum und 320 Nm Drehmoment.

Wie erste Probefahrten zeigten, ist schon diese eine völlig ausreichende Motorisierung. Der große Kombi profitiert allerdings von einer Abmagerungskur, er ist im Vergleich mit dem Vorgänger um bis zu 200 Kilogramm leichter, obwohl die Karosserie um fünf Prozent steifer geworden ist. Möglich macht das unter anderem der Einsatz hochfester Stähle. Nur 110 PS, aber immerhin auch 300 Nm Drehmoment bietet der Basisdiesel, der als Innovation 34 215 Euro kostet. Im Innenraum ist spürbar mehr Platz als bisher, vor allem auf der Rückbank. Der kleine Diesel ist mit 4,3 Litern Normverbrauch der genügsamste Insignia, weitere Dieselmodelle sollen folgen.

Billiger und mehr Zubehör

Opel betont, dass der neue Kombi im Vergleich mit dem Vorgänger billiger geworden sein, unter anderem sind jetzt eine Frontkamera mit automatischer Bremse und Fußgängererkennung sowie ein aktives Spurhaltesystem sowie ein Infotainment-System mit Android Auto und Apple Car Play Serienausstattung. Kommt es trotz Fußgänger-Erkennung zum äußersten, versucht eine aktive Motorhaube, die sich anhebt, einen Aufprall möglichst glimpflich ausgehen zu lassen.

Opel erwartet, dass weiter vier Fünftel aller Insignia als Kombi bestellt werden- zumindest in Deutschland ist das hohe Heck vor allem bei den Dienstwagen- und Geschäftskunden immer noch erste Wahl. Zum Teil erreichte der Kombi sogar 85 Prozent.