Familie

Künstliche Befruchtung und Leihmutter: Milliardengeschäft in Osteuropa

• Bookmarks: 17 • Comments: 190


Etwa 1,4 Millionen Paare in Deutschland sind ungewollt kinderlos. Gleichzeitig ist das deutsche Embryonenschutzgesetz so streng wie fast nirgendwo sonst in Europa. Die Folge: Schätzungsweise mindestens 15.000 Paare pro Jahr fahren zu einer Kinderwunschbehandlung ins Ausland, um zum Beispiel eine Eizellspende zu bekommen oder die Dienste einer Leihmutter in Anspruch zu nehmen. Mit diesem Geschäft werden jährlich vorsichtig geschätzt etwa zehn Milliarden Euro umgesetzt, Tendenz steigend.

In der bettelarmen Ukraine ist die Reproduktionsmedizin ein bedeutender Wirtschaftszweig. „Wir können keine Straßen bauen, aber bei Retortenbabys, da sind wir spitze.“ Mit diesem Satz wirbt eine ukrainische Klinik um ausländische Kunden. In der ehemaligen Sowjetrepublik sind die einschlägigen Gesetze besonders liberal: Eizellspende, Leihmutterschaft – alles kein Problem. Auch verzweifelte deutsche Paare nehmen gerne die Dienste einer der insgesamt rund 40 ukrainischen Reproduktionskliniken in Anspruch. Das deutsche Embryonenschutzgesetz ist 25 Jahre alt und wurde bislang kaum reformiert. Ist es noch zeitgemäß? Oder treibt es ungewollt kinderlose Paare in die Arme der ausländischen Reproduktionsmedizin?

Quelle: http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/leihmutter–kuenstliche-befruchtung-osteuropa100.html