Natur

Frühere Ökosysteme: Tiger stoppten Mammuts

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Lange glaubte man, die riesigen Rüsseltiere des Pleistozän seien unbesiegbar gewesen. Jetzt aber rechneten Wissenschaftler noch einmal nach.

Säbelzahntiger und andere ausgestorbene Fleischfresser waren vermutlich in der Lage, junge Mammuts und andere ausgestorbene Russeltiere (Mastodonten) niederzustrecken und dadurch die Populationen dieser tonnenschweren Pflanzenfresser einzudämmen. Das erklärt, warum im Pleistozän nicht die gesamte Vegetation kahl gefressen wurde. Dieser Zeitabschnitt der Erdgeschichte begann vor 2,6 Millionen Jahren und endete vor 12.000 Jahren. Die Wissenschaftler nahmen bisher an, dass Mammuts und Mastodonten wegen ihrer gewaltigen Große ziemlich unangefochten waren – ähnlich wie die heutigen Elefanten, die auch fast keine naturlichen Feinde haben. Nur gelegentlich gelingt es einer großeren Raubkatze, einen jungen Elefanten zu reißen.

Im Rudel stärker

Blaire Van Valkenburgh von der Universität Kalifornien in Los Angeles und ihre Kollegen haben durch verschiedene Berechnungen und Computersimulationen gezeigt, dass eine einzelne 180 Kilogramm schwere Hohlenhyäne vermutlich ein funf Jahre altes Mastodon mit einer Tonne Gewicht niederstrecken konnte. Ein Rudel von Hohlenhyänen war offensichtlich in der Lage, ein bis zu zwei Tonnen schweres, neunjähriges Mastodon zu toten (doi: 10.1073/pnas.1502554112). Die Wissenschaftler haben dafur die Gewichtsverhältnisse bei Kämpfen im Tierreich untersucht und daraus auf die moglichen Gewichtsverhältnisse im Pleistozän geschlossen.

Das ungefähre Gewicht der ausgestorbenen Fleisch- und Pflanzenfresser haben sie aus dem Knochenbau der fossilen Tiere hergeleitet und sich dabei an den heutigen Verhältnissen orientiert. Das ungefähre Alter ermittelten sie aus der Schulterhohe. Die Untersuchung zeigt, wie wichtig die Balance zwischen den Arten fur die Stabilität eines okosystems ist.