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Getränkekonzern Coca-Cola baut Fabrik im Gazastreifen

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Der amerikanische Konzern Coca-Cola will eine Fabrik im Gazastreifen eröffnen – in einem Gebiet, in dem es in der Vergangenheit immer wieder zu Anschlägen kam. „Der einzige Feind des Extremismus sind gute Jobs“, sagt ein an dem Bau beteiligter palästinensischer Geschäftsmann.

Der amerikanische Getränkekonzern Coca-Cola will eine neue Fabrik im Gazastreifen eröffnen. Neun Lastwagen mit ersten Bauteilen für die Niederlassung seien in das Palästinensergebiet eingefahren, teilte die israelische Armee mit. Die Fabrik, die mehr als tausend neue Arbeitsplätze schaffen solle, werde in dem Industriegebiet Karni gebaut. In der Vergangenheit war es dort immer wieder zu Anschlägen militanter Palästinenser gekommen.

Der Bau solle insgesamt etwa drei Jahre dauern und 20 Millionen Dollar kosten, hieß es. Seit dem Gaza-Krieg im Sommer ist Kerem Schalom als einziger Warenübergang geöffnet.

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Mitverantwortlich für den Bau der neuen Fabrik ist der palästinensische Geschäftsmann Sahi Churi. Er leitet bereits eine Coca-Cola-Niederlassung in Ramallah. Churi sagte der israelischen Zeitung „Jerusalem Post“, das Unternehmen solle dem Frieden dienen. „Der einzige Feind des Extremismus sind gute Jobs“, sagte er.

Nach der Entführung eines israelischen Soldaten im Jahre 2006 verhängte Israel eine Blockade des Gazastreifen, die nach der Machtübernahme der radikal-islamischen Hamas im folgenden Jahr noch verschärft und seitdem immer nur punktuell gelockert wurde. Auch Ägypten hält den Rafah-Grenzübergang zu dem Palästinensergebiet inzwischen fast durchgängig geschlossen. Die häufige Schließung der Grenzübergänge in den Gazastreifen führen immer wieder zu Produktknappheit.