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Bundesregierung will Experten zu Kampf gegen Ebola entsenden

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Im Kampf gegen Ebola will Deutschland eigene Experten nach Afrika entsenden. Derweil versucht Sierra Leone die Verbreitung der tödlichen Seuche mit einer viertägigen landesweiten Ausgangssperre einzudämmen.

Die Bundesregierung will im Kampf gegen die Ebola-Epidemie deutsche Infektionsschutzexperten zur Umsetzung eines Trainingsprogramms nach Afrika entsenden. Mit Hilfe der Experten solle „das medizinische Personal in den Krankenhäusern im Umgang mit hochansteckenden Krankheiten wie Ebola geschult“ werden, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) der Zeitung „Rheinischen Post“ aus Düsseldorf. Es gehe darum, „eine Ebola-Erkrankung schnell zu erkennen, die Patienten gut und sicher zu versorgen und dafür zu sorgen, dass eine weitere Ansteckung vermieden wird“.

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Das Trainingsprogramm soll laut Gröhe in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut, einer nachgeordneten Behörde des Bundesgesundheitsministeriums, entwickelt werden. „Die Helfer vor Ort sind entscheidend dafür, ob es gelingt, die weitere Verbreitung von Ebola einzudämmen“, sagte der Minister.

Ausgangssperre in Sierra Leone

Unterdessen versucht Sierra Leone die Verbreitung der tödlichen Ebola-Seuche mit einer viertägigen landesweiten Ausgangssperre einzudämmen. Die Bürger des westafrikanischen Landes dürften ihre Häuser vom 18. bis zum 21. September nicht verlassen, erklärte Präsidentenberater Ibrahim Ben Kargbo am Freitag.

Der radikale Schritt solle es Ärzten ermöglichen, Infizierte in einem frühen Stadium der Krankheit zu identifizieren. „Diese aggressive Herangehensweise ist nötig, um die Ausbreitung von Ebola endgültig in den Griff zu bekommen.“ Um die Ausgangssperre durchzusetzen, sollen 21.000 Menschen angestellt werden. Schon jetzt sind tausende von Polizisten und Soldaten im Einsatz, um die Quarantäne von besonders hart getroffenen Siedlungen zu überwachen.

Mögliche Verbreitung über internationale Flughäfen Ebola-Computersimulation: Mögliche Verbreitung über internationale Flughäfen Interaktiv

Seit Jahresbeginn starben in den von Ebola betroffenen westafrikanischen Ländern nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 1900 Menschen an dem Virus. Die WHO erklärte die Epidemie inzwischen zum Gesundheitsnotfall und ließ den Einsatz noch nicht erprobter Medikamente und Impfstoffe zu.