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Britische Krisenbank wird wohl bis zu 30.000 Stellen streichen

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Die Royal Bank of Scotland ist unter der Finanzkrise beinahe Pleite gegangen. Nur ein Staatseinstieg hielt sie am Leben. Nun wird sie wohl weiter umbauen und noch viele Tausend Arbeitsplätze mehr abbauen.

Die Royal Bank of Scotland (RBS) wird offenbar bis zu einem Viertel ihrer Mitarbeiter entlassen. In den kommenden Jahren stünden mindestens 30.000 Stellen auf dem Spiel, berichteten die „Financial Times“ und die Nachrichtenagentur Reuters – und berufen sich jeweils auf mit der Sache vertraute Personen.

Demnach wolle sich das während der Finanzkrise in Schieflage geratene und mit vielen Milliarden gerettet Geldhaus darüber hinaus aus den Märkten in Übersee zurückziehen. Geplant sei, aus den riskanteren Bereichen des Investmentbankings auszusteigen und außerdem Geschäft in Amerika und Asien abzustoßen.

Schon nächste Woche könne die Bank, die aktuell rund 120.000 Mitarbeiter beschäftigt, ihre Pläne bekanntgeben. Die RBS bestätigte die Berichte zunächst nicht.

Am kommenden Donnerstag stellt die Bank ihre Jahreszahlen vor. In einer Videobotschaft auf der Internetseite hatte RBS-Chef Ross McEwan in dieser Woche angekündigt: „Mein Ziel ist es nicht, die größte Bank der Welt zu leiten. Mein Ziel ist es, die beste Bank in Großbritannien zu leiten – unabhängig von der Größe.“

Die RBS war infolge der Finanzkrise größtenteils verstaatlicht worden. Mit Anteilsverkäufen und Sparmaßnahmen kämpft die Führung seitdem darum, Altlasten abzuschütteln. Ihre Bilanzsumme hat sie schon nahezu halbiert und außerdem fast 40.000 Arbeitsplätze abgebaut. Ende Januar warnte das Institut vor weiteren Milliardenrückstellungen für Rechtsstreits und Schadenersatzforderungen. Für das abgelaufene Geschäftsjahr droht damit der höchste Verlust seit dem Jahr 2008.