Indiens Fluglinien gelten als nicht mehr so sicher – jedenfalls wenn es nach der neuesten Einschätzung der amerikanischen Luftfahrtbehörde geht. Die Lufthansa kann das nicht freuen: Sie will sich schon lange in der Star Alliance mit Air India verbandeln.
Die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA hat sämtliche indischen Fluggesellschaften in ihrem Sicherheitsranking herabgestuft. Sie rangieren nun in Kategorie 2 statt Kategorie 1, das heißt: gleichauf mit Zimbabwe und Indonesien, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.
Wieder hochgestuft zu werden könnte Monate, wenn nicht Jahre dauern, so schätzt Michael Huerta von der Luftfahrtbehörde. Und das nur, wenn die indischen Behörden schnell vorgehen, um die Bedenken der Aufseher aus dem Weg zu räumen.
Bemängelt wird offenbar eine nicht ausreichende Dokumentation. Als Konsequenz müssen Air India und Jet Airways, die als einzige Flüge in die Vereinigten Staaten anbieten, nun mit zusätzlichen Überprüfungen rechnen. Auch Frequenzaufstockungen sind vorerst nicht möglich.
Pech für die Lufthansa: Die deutsche Fluglinie will sich schon seit Jahren durch die Luftfahrtallianz „Star Alliance“ eng mit Air India verbandeln. Das Beitrittsverfahren wurde zuletzt aber schon 2011 für längere Zeit ausgesetzt, da sie sich aufgrund nicht erfüllter Mindestansprüche als schwierig erwiesen hatten. Eigentlich waren die Gespräche nun Ende 2013 wieder aufgenommen worden – mit guten Prognosen. Ob die Verhandlungen durch die aktuellen Entwicklungen aber wieder ins Stocken geraten, lässt sich bislang noch nicht sagen.
„Unsere Hauptbeweggründe zu der Herabstufung sind, dass es eine rasante Entwicklung in der indischen Luftfahrtindustrie gegeben hat“, begründete Huerta die Entscheidung der FAA. „Es wurden eine Menge neuer Flugzeuge gekauft, von denen viele technologisch sehr fortschrittlich waren. Doch gibt es ausgebildete Inspektoren für diese Flugzeuge und für diese anspruchsvolle Technologie? Als Regulator kann man nur das beaufsichtigen, von dem man auch ausreichendes technisches Verständnis hat.“