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Apple wird Wettbewerbshüter nicht los

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Ein Kontrolleur soll sicherstellen, dass Apple sich an das Wettbewerbsrecht hält. Das Unternehmen will den Beobachter loswerden, doch die amerikanische Justiz weist den iPhone-Hersteller in die Schranken.

Im Streit über Preisabsprachen bei elektronischen Büchern wird Apple einen gerichtlich zugeteilten Aufpasser der Wettbewerbshüter vorerst nicht los. Ein New Yorker Berufungsgericht wies am Montag einen Antrag des iPhone- und iPad-Herstellers ab, den im Oktober eingesetzten Kontrolleur wieder aus dem Unternehmen abzuziehen. Zwar hätten die Befugnisse des Aufsehers ihre Grenzen, doch könne dieser trotz einiger berechtigter Bedenken des Technologiegiganten zunächst seine Arbeit vor dem eigentlichen Berufungsverfahren im Mai fortsetzen.

Der Kontrolleur soll im Auftrag des Justizministeriums sicherstellen, dass sich Apple an das Wettbewerbsrecht hält. Der Konzern wirft ihm vor, sich zu sehr in geschäftliche Angelegenheiten einzumischen und so die Entwicklung neuer Produkte zu behindern.

Das Justizministerium begrüßte die Gerichtsentscheidung. Das Urteil mache deutlich, dass Apple mit dem Kontrolleur zusammenarbeiten müsse, sagte eine Sprecherin. Apple war im Juli schuldig befunden worden, bei Preisabsprachen in der E-Book-Branche eine Schlüsselrolle gehabt zu haben. Das Unternehmen soll sich demnach zum Verkaufstart seines iPads heimlich mit fünf Verlagen abgesprochen haben, um trotz der Marktführung des Online-Versandhändlers Amazon höhere Preise durchsetzen zu können.