Familie

Schulverweigerer ziehen vor Oberlandesgericht

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Vor dem Oberlandesgericht Frankfurt wollen streng religiöse Eltern das Recht erstreiten, ihre Kinder zu Hause zu unterrichten. Ihnen war zwischenzeitlich das Sorgerecht teilweise entzogen worden.

Streng religiöse Eltern, die für ihre vier Kinder öffentliche Schulen ablehnen, wollen im Streit um den Unterricht zu Hause vor das Oberlandesgericht Frankfurt ziehen. Dies teilte der Anwalt des in der Nähe von Darmstadt wohnenden Ehepaares mit. Gegen einen Beschluss des Amtsgerichts Darmstadt soll Beschwerde eingelegt werden. Die Entscheidung sei rechtswidrig.

Nach Angaben des Amtsgerichts waren den Eltern im Dezember das Sorgerecht und das Aufenthaltsbestimmungsrecht teilweise entzogen und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg übertragen worden. Die Eltern hätten ihre Kinder zwar wie gewünscht in die Schule geschickt. Sie wollten aber nach Frankreich auswandern, wo auch zu Hause unterrichtet werden könne.

Kreis setzte Schulpflicht durch

Der Streit erreichte 2013 einen vorläufigen Höhepunkt. Die Eltern unterrichteten die Kinder selbst. Der Landkreis Darmstadt-Dieburg setzte nach einer Gerichtsentscheidung die Schulpflicht durch.

Die Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren wurden Ende August von den Eltern getrennt und mussten öffentliche Schulen besuchen. Nach einem Einlenken vor dem Amtsgericht im September bekamen die Eltern ihre Kinder aus staatlicher Obhut wieder zurück.