Home

Deutsche Schüler bleiben Mittelmaß

• Bookmarks: 3


Als Deutschland erstmals an der Pisa-Studie teilnahm, waren die Ergebnisse ein Schock. Mittlerweile haben sich die Leistungen der deutschen Schüler stabilisiert – bleiben aber im internationalen Vergleich Mittelmaß.

Der neue internationale Schulleistungsvergleich Pisa wird an diesem Vormittag gleichzeitig in mehreren Hauptstädten veröffentlicht. Rund 510.000 Schüler im Alter von 15 und 16 Jahren aus insgesamt 65 Staaten und Regionen hatten an den Tests im vergangenem Frühjahr teilgenommen. Schwerpunkt war diesmal Mathematik. Auch die Kenntnisse in Naturwissenschaften und Lesen/Textverständnis wurden abermals ermittelt.

Aus Deutschland nahmen rund 5000 Schüler teil. Nach ersten Trendmeldungen haben sich ihre Leistungen im Mittelfeld stabilisiert. Die Verbesserungen in Mathematik hatten sich bereits beim vorletzten Test 2009 abgezeichnet.

Das äußerst mäßige deutsche Abschneiden vor allem in der wichtigen Disziplin Lesen/Textverständnis beim ersten Test im Jahr 2000 hatte in der Öffentlichkeit den „Pisa-Schock“ ausgelöst. Die Kultusminister hatten daraufhin zahlreiche Schulreformen auf den Weg gebracht, unter anderem einheitliche Bildungsstandards für alle 16 Bundesländer.

Pisa (Abkürzung für „Programme for International Student Assessment“) wird alle drei Jahre von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris veranstaltet. An dem Test haben sich alle 34 in der OECD zusammengeschlossenen Industrienationen sowie 31 Partnerländer beteiligt. Die Teilnehmerstaaten repräsentieren über 80 Prozent der Weltwirtschaft.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) drängte angesichts der erwarteten Ergebnisse bereits auf einen verstärkten Mathematikunterricht. Zwar belegten Firmenumfragen eine leichte Verbesserung bei den Schulabgängern. Gleichwohl sei die Unzufriedenheit der Unternehmen über unzureichende Mathe-Kenntnisse mit 45 Prozent noch viel zu hoch, sagte DIHK-Vizehauptgeschäftsführer Achim Dercks der Zeitung „Handelsblatt“.