Essen & Trinken

Einmal die Großen, bitte!

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Der Verband deutscher Prädikatsweingüter hat wieder die besten Weine des Landes prämiert. Wir haben die Elite des deutschen Weinbaus verkostet – mit manch überraschendem Ergebnis.

Jetzt sind sie alle draußen, die „Großen Gewächse“ des VDP. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich der Verband deutscher Prädikatsweingüter, ein alteingesessener deutscher Winzerverein, der für sich in Anspruch nimmt, die besten Weingüter Deutschlands zu repräsentieren. Die Weine mit dem Zusatz „Großes Gewächs“ stellen die Spitze der Qualitätspyramide dar und stammen aus den besten Lagen. Sie bekommen eine Extraportion Lagerzeit, bevor sie in den Verkauf kommen dürfen, und so sind die „Großen Gewächse“ des Jahrgangs 2011 erst gegen Ende 2012 im Verkauf. Sie dürften nun alle Kinderkrankheiten einer zu frischen Füllung hinter sich haben. Und da der 2011er Jahrgang als sehr reif, gesund und hochwertig gilt, müssten die Weine jetzt optimal dastehen.

Zum „Großen Gewächs“ gehören außerdem ein besonders niedriger Ertrag, höhere Traubenreife, eine Extra-Verkostungsrunde zur Weinprüfung und die Spitzenlage. Um die Klassifikation zu rechtfertigen, hat der Verband auch Wachstums- und Klimabedingungen in den klassifizierten Lagen untersucht. Und doch bleibt hier immer ein Geschmäckle, schließlich ist das „Große Gewächs“ des Winzerclubs so angelegt, dass jeder Mitgliedsbetrieb eine Spitzenlage aus seinem Portfolio vorschlagen darf. Und – siehe da, auch in praktisch jedem Betrieb ist mindestens eine Lage gefunden und klassifiziert worden.

So kommt es, dass neben den seit Urzeiten anerkannten Spitzenlagen wie Erbacher Marcobrunn, Forster Kirchenstück, Scharzhofberger oder Homburger Kallmuth auch Lagen dazuzählen, die vor zwanzig Jahren noch völlig unbekannt waren. Das riecht nach Proporz. Dass so manches Winzergenie auch in zweit- oder drittklassigen Lagen ausgezeichnete Weine erzeugen kann, ist unbestritten. Doch sind das dann auch wirklich Spitzenlagen? Da bleibt ein nagender Zweifel über die Aussagekraft der Lagenklassifikation. Möglicherweise wird die Nomenklatur nur um ihrer selbst willen durchgeführt, und am Ende werden durch die zahlreichen neuernannten Spitzenlagen die wahrhaft großen Lagen entwertet.

Wir haben eine Auswahl der Weine aus unterschiedlichen Regionen offen verkostet, wussten also, welcher Wein von welchem Erzeuger im Glas war. Dabei sind wir auf eine große Bandbreite gestoßen, die zeigt, dass reife Jahrgänge wie 2011 auch in der Spitze keine Selbstläufer sind: Viel Zucker in den Trauben bedeutet am Ende auch viel Alkohol im Wein. Und hohe Reife bringt so manches Mal auch Weichheit und Melancholie mit sich. Hinzu kommt, dass die „Großen Gewächse“ deutlich teurer sind als nicht klassifizierte Weine aus vergleichbaren Lagen. Was wiederum einmal mehr zeigt, dass „teuer“ beim Weine nicht automatisch „besser“ heißt.

Silvaner

✱✱ 2011 Kallmuth. Fürst Löwenstein, Franken: Grün-kräuteriger Duft nach Muschelkalk. Wirkt sahnig. Trocken-herber, säurebetonter Geschmack, salziges Finale, etwas bitter. Komplex anhaltend, keine Süße. Charakterkopf. Salzig ohne Ende. Hat Kraft, eindrucksvoll. Groß. Bezug über: www.loewenstein.de, ca. 25 Euro.

2011 Innere Leiste. Weingut Knoll, Franken: Gelber, reifer Duft, hat reichlich Frucht. Erinnert an Cox-Orange, insgesamt herb stumpfe Nase, trotzdem sympathisch. Im Geschmack reife gelbe Früchte, ohne Süße, ganz durchgegoren. Sahniges Finale- Sauerrahm. Bleibt aber weich am Ende. Zu reif. Bezug über: www.vicampo.de, ca. 23 Euro.

2011 Innere Leiste. Weingut Staatlicher Hofkeller, Franken: Mineralisch erdiger Duft. Leicht herb, Kräuter, Dill, hochflüchtige Aromen. Salziger Start, vital und vibrierend, füllig. Etwas zu viel Crème, aber das salzige Rückgrat gibt ihm Kraft. Ausgewogene Länge, läuft gut rund, ist aber kein Highend-Silvaner. Bezug über: www.hofkeller.de, ca. 22 Euro.

2011 Lump. Weingut M. Fröhlich, Franken: Viel Frucht, Mirabellen, Aprikosen, duftet fast wie Riesling. Leicht abweisender Duft, hochreif, etwas Vanillequark. Im Mund imposanter Start, Kickdown am Gaumen, rauchige Akzente. Macht einen dicken Max, zeigt viel Frucht, aber bereits jetzt schon sehr offen. Salziges Finish, eher Schwergewicht als Bantan. Etwas zu süß und reif. Fast zu viel. Bezug über: www.vicampo.de, ca. 18 Euro.

✱✱✱ 2011 Lump. Weingut Sauer, Franken: Leicht stumpfe Silvanernase – typischer Duft nach Muschelkalk, viel Boden, erdig, reichlich Birnenduft. Klarer Start, nicht zu dick, bleibt transparent und durchscheinend, wie durchleuchteter Onyx. Dabei salzige Kristalle, rund und elegant. Groß. Hat genau die richtige Reife, bleibt erfrischend und ohne Bitterkeit. Volltreffer. Idealtypischer Silvaner. Feine Kräuternoten, Thymian, salzig und doch saftig und ausgewogen. Anhaltend lang. Bezug über: www.frankfurt-wein.de, ca. 24 Euro.

2011 Lump. Weingut Schwane, Franken: Holzduft, breite Nase, stumpf, erdig-fruchtig unklar. Breiter alkoholischer Start. Viel Flüchtiges, viel Alkohol, wirkt unfrei. Oxidativ, holzig, quarkig. Zu wenig Frische und Vitalität. Bezug über: www.shop.schwane.de, ca. 20 Euro.

Grauer Burgunder

2011 Abtsberg. Weingut Freiherr von und zu Franckenstein, Baden: Duft nach Kräutern, Heu, feine Säure, frisches Roggenbrot. Salziger Auftritt, überraschende Säure, eher ausgewogen-elegant als expressiv. Bezug über: www.vicampo.de, ca. 18 Euro.

2011 Feuerberg. Weingut Bercher, Baden: Etwas Holz, breiter Duft, Sauerrahm, Vanillequark in der Nase. Viel Holz im Aroma. Läuft nicht rund. Etwas zu bitter, endet herb. Bezug über: www.weingutbercher.de, ca. 25 Euro.

✱✱ 2011 Henkenberg. Weingut Salwey, Baden: Flüchtige Akzente, erdiger Duft, aber keine Frucht. Mineralisch, frisch, vital. Hat nicht zu viel Konzentration. Guter Stil. Die feinherben Akzente sind gut eingebunden, Macht Lust statt satt. Startet am Ende richtig gut durch. Herausragender Wein. Bezug über: www.belvini.de ca. 26 Euro.

Riesling

✱✱ 2011 Altenberg. Weingut Othegraven, Mosel: Duft nach Rauch und Speck und Spiegelei. Funkenflug und Vanillequark. Im Mund salzig, vollkommen trocken, feine Säurenadeln, staubig, sehr ernst, eigentlich kein Saar-Wein vom Stil her. Wird hier ein neuer Typ begründet? Lebendig und ausdrucksstark. Bezug über: www.shop.schwane.de, ca. 20 Euro.

✱✱✱ 2011 Bockstein. Weingut Othegraven, Mosel: Leiser Duft, Aprikosen im Steinmantel, sehr fein und ausgewogen, eine Spur Rauch und Feuerstein. Sanfter Antritt, etwas Gerbstoff nicht unangenehm. Auf keinen Fall zu kalt trinken, sehr salzig und lang. Untypisch für die Saar, hat aber Größe. Außerdem spürbare Gerbstoffe, Wellenbewegungen der Aromen. Es kommt immer wieder etwas Neues. Großartiges Mundgefühl, Gratulation! Bezug über: www.bauer-vinothek.de, ca. 23 Euro.

✱✱✱ 2011 Scharzhofberger. Weingut van Volxem, Mosel: Salzig-flüchtiger Duft, mineralisch, Anis, dicht und verwoben, wilder Fenchel. Lebendiger Antritt, klar Riesling, viel Frucht und reife Ananas-Reinette. Eher weich und rund, ein Charmeur, der hintenrum nachtritt und retronasal die Funken fliegen lässt. Ganz groß, voll und stark, funkelt wie ein Brillant und bricht das Licht in allen Farben. Bezug über: www.belvini.de, ca. 22 Euro.

✱✱ 2011 Gottesfuß. Weingut van Volxem, Mosel: Duft nach Holz, Rauch, Asche, getrockneten Aprikosen. Im Mund dann etwas breit, verliert etwas an Energie- bleibt zwar eindrucksvoll, aber doch auch unklar. Hat Power und Eleganz. Guter Verlauf, ein Charakterkopf. Salzig mit kaum spürbarer feiner Süße, aber ohne Widerhaken. Bezug über: www.belvini.de, ca. 35 Euro.

✱✱ 2011 Rausch. Weingut Zilliken, Mosel: Duftet nach Erdnüssen, verhaltener Duft mit einer Spur Vanille, weiße Blüten, feinsinnig, macht Spaß. Im Mund dann salziger Start, hat gute Süße, ein sehr feiner eleganter Wein, ohne Wichtigtuerei. Enorm, endet feinsinnig und trällert dabei ein herzliches Lied. Von Früchten zu reden ist in diesem Falle müßig, hier geht es um das Mundgefühl, das auf ganz eigene Weise bespielt wird. Und: So muss die Saar als trockener Wein schmecken. Ein großer Wein, der sich trinken lässt. Bezug über: www.gute-weine.de, ca. 30 Euro.

✱✱ 2011 Juffer-Sonnenuhr. Weingut Lieser, Mosel: Leicht reduktiver Duft, erdig und verschlossen. Stürzt in die Tiefe und zeigt die Erdschichten. Radikal, eigenwillig. Hat dunkle Schwingen, nussbraune Federn, Regenwolken ziehen auf. Enorme salzige Tiefe. Eindrucksvoll, aber auch enorm polarisierend. Bezug über: www.shop.schwane.de, ca. 20 Euro.

✱✱ 2011 Juffer-Sonnenuhr. Weingut Haag, Mosel: Duftig und doch intensiv, reichlich aromatische Transparenz mit feinem Schieferduft. Am Anfang zurückhaltend, baut im Mund dann aber auf. Nimmt ordentlich Fahrt auf, kommt gut vom Fleck, ohne zu breit oder dick zu sein. Sehr elegantes Finish, ist noch Riesling mit eindringlichem Schieferduft. Exzellent gemacht. Segelt ruhig dahin- ein Wein, bei dem man sich treiben lassen kann. Bezug über: www.koelner-weinkeller.de, ca. 25 Euro.

✱✱✱ 2011 Juffer. Weingut Haag, Mosel: Verschlossen, kompakte Nase, malzig, herb, verlockend tiefgründig. Anhaltend und magnetisierend. Im Mund feinsinnig und aktiv, legt Schicht für Schicht aufeinander. Feine herbe Akzente, anhaltend und frisch, dabei auch tief und enorm lang. Ideales Gleichgewicht. Hervorragend. Lässt wieder los, um dann fest nachzufassen. Am Ende destilliert er das Salz der Erde. Volltreffer! Bezug über: www.weingut-fritz-haag.de, ca. 19 Euro.

2011 Bastei. Weingut Hermannsberg, Nahe: Alkoholisch breit, wirkt in der Nase unausgewogen. Duftet nicht rund, lässt wenig Luft zum Atmen. Malziges Aroma, etwas alkoholisch und speckig. Im Mund dann salzig dicht, aber zu breit und herb. Fehlt Spiel. Fast zu viel von allem. Bezug über: www.shop.schwane.de, ca. 20 Euro.

2011 Dellchen. Weingut Dönnhoff, Nahe: Introvertierte Nase, etwas unklar. Intensiv und tief, aber nicht sehr vielschichtig. Bleibt salzig und stringent, aber es mangelt an Eleganz. Nörgeln auf hohem Niveau sozusagen. Bezug über: www.belvini.de, ca. 39 Euro.

✱✱ 2011 Hermannshöhle. Weingut Dönnhoff, Nahe: Feiner Duft, verspielt, hat enormen Tiefgang, pflügt die Erde regelrecht um. Hinten wirbelt er die Aromen nur so heraus: dicht verwoben, Holunder, Anis, Johannisbeerblätter, weiße Blüten. In der Nase und im Mund überraschend vielfältig und enorm vielschichtig. Ein Orchester an erdigen Düften, Miasmen, Dämpfen. Perfekte Säure, verspielt und dynamisch. Bezug über: www.belvini.de, ca. 43 Euro.

✱ 2011 Brudersberg. Weingut Sankt Antony, Rheinhessen: Stumpfer Duft, verhalten, wenig Riesling, rosenduftig. Herb alkoholisch, schräg, eigen. Hat zwar was, auch viel Salz, pendelt hin und her, polarisierend, faszinierend, abwegig. Ein wenig scharf, alkoholisches Finale. Ihm fehlt Frische, ist schon sehr reif. Bezug über: www.st-antony.de, ca. 25 Euro.

✱✱✱ 2011 Orbel. Weingut Antony, Rheinhessen: Fliederduft, verspielt, ausgewogen, charmant, duftig. Im Mund dann tief und hintergründig, sexy, rauchig, charakterstark. Nicht jedermanns Sache gewiss, aber er hat Kraft und nachhaltige Salzigkeit. Öffnet einen enormen Spannungsbogen. Großartig, aber mit dem Restrisiko, dass dieser Wein bei so manchem durchfällt. Bezug über: www.riesling-expert.de, ca. 16 Euro.

2011 Ölberg. Weingut Kühling-Gillot, Rheinhessen: Jod, satt, reif in der Nase. Im Mund glatt, spannend, vielschichtig, hat Frische. Sehr gut gemacht. Rund, leicht herb, auch wenn er zu reif ist. Bezug über: www.belvini.de, ca. 29 Euro.

2011 Ölberg. Weingut Domäne Oppenheim, Rheinhessen: Frisch, vital, Frucht, verspielt, angenehm. Dynamisch, gute Eleganz, legt sehr vital los, klar gespurt ohne Abwege, aber eben auch nicht so vielschichtig, hintergründig. Auch nicht polarisierend. Sehr gut gemacht. Bezug über: www.dlr.rlp.de ca. 20 Euro.

✱✱ 2011 Hölle. Weingut Johannishof, Rheingau: Feiner Rieslingduft: Aprikose und Pfirsich, duftig, verspielt, offen. Im Mund dann ein eleganter Auftritt, läuft schnurgeradeaus. Wie ein Dieselmoter den Berg rauf. Aprikose und Pfirsich, ein idealtyischer Riesling. Fein und elegant, aber auch ohne Tiefgründigkeit oder gar Abgründe. Bezug über: www.weingut-johannishof.de, ca. 25 Euro.

2011 Lenchen. Weingut Eser, Rheingau: Schwermütger Duft, breit-malzig, karamellig, veratmet. Wirkt im Mund dann zu weit fortgeschritten, wenig Frische. Hat Tiefe, Salzigkeit, ist aber zu reif, zu offen. Da fehlt leider Tiefe. Bezug über: www.august-eser-weinshop.de, ca. 19 Euro.

2011 Lenchen. Weingut Spreitzer, Rheingau: Klassischer Rieslingduft, weiße Blüten, aber auch herbe Grapefruit-Akzente. Im Mund dann sauberer Start, passt, herrlich und klar. Viel Frucht, rund und stabil. Wer abgründige Tiefe sucht, der wird hier nicht fündig. Dafür aber bei einem exzellenten klassischen Rheingauer. Ein wenig zu süß im Finale. Bezug über: www.belvini.de, ca. 22 Euro.

✱✱✱ 2011 Kirchenstück. Weingut Künstler, Rheingau: Feiner Rieslingduft, verspielt, nachhaltig, weiße Blüten, viel Zitrus, spannend, exzellente Nase. Großartiger Start im Mund, legt los und läuft und läuft und läuft … Leichte Röstnoten, feine Grapefruitbitterkeit, rund und elegant, nicht zu süß, tief und verspielt, einfach nur geradeaus. Bis zum Sonnenuntergang. Bezug über: www.belvini.de ca. 43 Euro.

✱✱✱ 2011 Hölle. Weingut Künstler, Rheingau: Tiefgründig, eigen, Earl-Grey-Tea, großartige Handschrift, macht richtig Spaß. Vanille und Vitalität. Fein. Im Mund dann endlich trocken. Salziges Grundgerüst mit feinen Rieslingaromen, Aprikose, Mirabelle, anhaltend und intensiv, dabei nie zu fett oder breit oder abgründig. Tiefgründig ja, mit einer grenzgängerischen Fähigkeit, der Spur der Gerbstoffe zu folgen, ohne abzustürzen. Bezug über: www.rotweissrot.de, ca. 30 Euro.

✱✱ 2011 Pechstein. Weingut Bürk-Wolf, Pfalz: Fetter cremiger Duft, Grapefruit, sahnig. Spitz, säurebetont, eigen. Ganz anders als die Nase. Herb, aktiv, verstörend anders. Hervorragend, aber auch eigen. Hat die Säure und Reife gut und fest im Griff. Klasse gemacht, trotzdem ein intellektueller Wein, keiner, dem spontan die Herzen zufliegen. Bezug über: www.buerklin-wolf.de, ca. 38 Euro.

✱✱ 2011 Pechstein. Weingut Winning, Pfalz: Feuerstein, verschlossen, geheimnisvoll in der Nase. Läuft im Mund gut los, perfekte Frucht und Reife. Das Ding sitzt, fast schon ein bisschen unheimlich, so sympathisch. Voller reifer Frucht und der nötigen Restsüße, um sich beliebt zu machen. Noch im grünen Bereich. Ein echt ausgezeichneter Wein. Bezug über: www.belvini.de, ca. 43 Euro.

2011 Kalkofen. Weingut von Winning, Pfalz: Feuerstein, tiefgründig, auch breit, offen in der Nase. Im Mund dann Holz, Blütenduft, und nochmals Holz. Not my cup of Riesling. Gutes Traubenmaterial, sicher, aber ist insgesamt doch unrund. Bezug über: www.belvini.de, ca. 28 Euro.

Spätburgunder

2010 Feuerberg. Weingut Bercher, Baden: Herber Duft. Im Mund trockener Beginn, Holz, trocknet aus, ausgezehrt, wirkt etwas stumpf. Läuft nicht. Herb und etwas bitter bei durchaus schöner Pinotfrucht. Bezug über: www.belvini.de, ca. 37 Euro.

✱✱ 2010 Kirchberg. Weingut Salwey, Baden: Elegante Spätburgunder-Nase. Mineralische Struktur, feine Frucht, gut gemacht, läuft, exzellent, sehr fein und ausgewogen, gutes Holz, Klasse. Große Klasse. Ein wenig intellektueller Pinot, aber richtig gut. Bezug über: www.belvini.de, ca. 53 Euro.

2010 Schlossberg. Weingut Dr. Heger, Baden: Rauchige Nase, stumpf. Wirkt verbraucht. Keine Frucht und Frische. Herb, fast ein Nebbiolo. Sehr viel Gerbstoff, der herausragt und den Wein unrund wirken lässt. Bezug über: www.belvini.de ca. 43 Euro.

✱✱ 2010 Henkenberg. Weingut Salwey, Baden: Rauchig-herbe Nase, tief und geheimnisvoll. Viel Säure, aktiv, noch ein wenig unausgewogen dadurch, aber auch spannend, vielgesichtig. Leicht trockenes Finale, rauchig, tiefgründig, auf Zeit angelegt. Sehr gut für 2010. Bezug über: www.salwey.de, ca. 26 Euro.