Eurokrise

Euro-Finanzminister beraten über Slowenien

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Nach der Ankündigung Sloweniens, zwei Banken schließen zu wollen, wollen die Euro-Finanzminister angeblich über die Lage im Land beraten. Muss die Alpenrepublik unter den Rettungsschirm?

Bei dem Treffen der Euro-Finanzminister am Freitag in Litauen soll einem Zeitungsbericht zufolge auch über die Lage der Banken in Slowenien gesprochen werden. Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem habe den slowenischen Finanzminister um einen entsprechenden Bericht gebeten, berichtete das „Handelsblatt“ und beruft sich dabei auf Kreise aus der Währungsunion. Hintergrund sei die Ankündigung Sloweniens, erstmals zwei Banken zu schließen.

Unter Verantwortlichen im Euroraum gibt es demnach immer größere Zweifel, ob Slowenien die Kapitallücke von rund 7,5 Milliarden in den Bilanzen der 18 in Slowenien aktiven Banken ohne fremde Hilfe schließen könne. Vor allem die Europäische Zentralbank (EZB) sei daran interessiert, dass Slowenien einen Hilfsantrag beim Euro-Rettungsfonds ESM stelle. Ein EZB-Sprecher lehnte am späten Mittwochabend eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.

Sloweniens Notenbankchef Bostjan Jazbec hatte am vergangenen Freitag angekündigt, die beiden kleinen privaten Banken Factor Banka und Probanka abzuwickeln. Die Anleger würden ihre Ersparnisse nicht verlieren. Dies stelle der Staat sicher. Mit der Schließung wolle man verhindern, wie Zypern zu enden.

Slowenien stemmt sich dagegen, Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm in Anspruch nehmen zu müssen. Vor allem die staatlichen Banken machen dem Staat zu schaffen. Deren faule Kredite über rund 7,5 Milliarden Euro entsprechen mehr als einem Fünftel der Wirtschaftsleistung des Landes. Das einst rasant wachsende Slowenien steckt wegen niedriger Exporte, einer Kreditklemme und einer geringeren Binnennachfrage in der Rezession.