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Icahn macht Kasse bei Netflix

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In knapp einem Jahr hat ein amerikanischer Investor 800 Millionen Dollar mit Netflix-Aktien verdient. Über Twitter dankte der Anleger dem Chef des Online-Filmverleihs – und Kevin Spacey.

Der amerikanische Investor Carl Icahn hat drei Millionen Aktien des Online-Filmverleihs Netflix verkauft und damit in nur etwas mehr als einem Jahr fast 800 Millionen Dollar verdient. Der Milliardär reduzierte seine Beteiligung an Netflix von zuletzt mehr als 9 Prozent auf 4,5 Prozent, wie aus einer am Dienstagabend veröffentlichten Mitteilung an die amerikanische Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Icahn hatte die Aktien zu einem durchschnittlichen Kurs von 58 Dollar erworben.

Am Dienstag schlossen sie an der elektronischen Börse Nasdaq mit knapp 323 Dollar. Da am Dienstag schon Gerüchte zirkulierten, dass Icahn sich von den Papieren trennen wollte, fiel der Aktienkurs an diesem Tag um mehr als 9 Prozent. Am Mittwoch tendierten die Netflix-Aktien im frühen Handel ebenfalls schwächer.

Die Anlageidee stammte von seinem Sohn

„Als geprüfter Veteran von sieben Baissen habe ich gelernt, dass es Zeit ist, den Einsatz zu reduzieren, wenn man glücklich und/oder klug genug war, in nur 14 Monaten einen Gesamtgewinn von 457 Prozent zu machen“, teilte Icahn mit. Seine Hedgefonds-Gesellschaft Icahn Enterprises verwaltet insgesamt 29 Milliarden Dollar.

Die Anlageidee für Netflix stammte nach Angaben des 77 Jahre alten Investors von seinem 34 Jahre alten Sohn Brett, der als Fondsmanager für seinen Vater arbeitet. Brett Icahn war offenbar nicht mit den Gewinnmitnahmen einverstanden und bezeichnete die Aktien von Netflix trotz der starken Kursgewinne als „deutlich unterbewertet“.

Über den Kurznachrichtendienst Twitter dankte Icahn dem Vorstandsvorsitzenden von Netflix, Reed Hastings, und dem Schauspieler Kevin Spacey. Spacey ist der Hauptdarsteller der populären Serie „House of Cards“. Die Serie ähnelt einer aufwendigen Fernsehproduktion, ist aber nur bei Netflix im Internet zu sehen. Nach einem Kursplus von mehr als 240 Prozent allein in diesem Jahr haben einige Analysten vor einer überaus hohen Bewertung der Aktie gewarnt.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Netflix, ein Vergleichsmaßstab für die Bewertung von Aktien, liegt bei 113. Andere Aktiengesellschaften aus der gleichen Branche kommen nur auf ein KGV von etwas mehr als 16. Carl Icahn hatte in der Vergangenheit mit einer Anlage in den Video-Verleih Blockbuster Schiffbruch erlitten. Blockbuster ist mittlerweile insolvent.