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Gewinnmitnahmen stoppen Dax-Rekordjagd

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Der deutsche Leitindex ist zur Wochenmitte etwas leichter aus dem Handel gegangen. Die Finanzwerte und die Titel von Versorgern zählten zu den größten Verlierern im Dax.

Belastet von Gewinnmitnahmen haben die deutschen Aktienindizes nach ihrer jüngsten Rekordjagd am Mittwoch leichte Verluste verzeichnet. Der Dax ging 0,3 Prozent tiefer bei 8919,9 Punkten aus dem Handel. Der M-Dax verlor 0,3 Prozent auf 15.764,3 Punkte und der Tec-Dax bröckelte um 0,4 Prozent auf 1118,7 Punkte ab. Am Vortag hatte der deutsche Leitindex Dax die Messlatte noch über 8987 Punkte gelegt und auch der M-Dax mittelgroßer Titel hatte eine neue Rekordmarke gesetzt. Zur Wochenmitte verzeichnete der Kleinwerteindex S-Dax indes mit plus 0,2 Prozent wieder einen Rekordschluss.

„Nach der fulminanten Rally mit einem Plus von fast 900 Punkten seit Anfang September nehmen einige Investoren erst einmal Geld vom Tisch und warten auf neue Einstiegschancen zu günstigeren Preisniveaus“, sagte Marktexperte Gregor Kuhn vom Broker IG in Düsseldorf. Schwache Vorgaben aus Fernost hätten dies begünstigt, nachdem steigende Geldmarktsätze in China Unsicherheit in die Region gebracht hätten und der anziehende Yen zusätzlich auf die Stimmung an der Tokioter Börse gedrückt habe.

Anleger spekulieren auf baldige Übernahme von Celesio

Größter M-Dax -Gewinner waren die Aktien des Pharmahändlers Celesio mit einem Plus von 6,1 Prozent auf 21,73 Euro. Der amerikanische Konkurrent Mc Kesson werde am Donnerstag aller Voraussicht nach das erwartete Übernahmeangebot für Celesio von mehr als 22 Euro je Aktie abgeben, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von mehreren mit den Plänen vertrauten Personen. „Das geht in Richtung 23 Euro“, sagte einer der Insider.

In London fielen die Aktien von Glaxo Smith Kline um fast 2 Prozent. Der Pharmakonzern hatte wegen einer Schmiergeld-Affäre in China einen Absatzeinbruch in der Volksrepublik hinnehmen müssen. Zudem enttäuschte Glaxo die Anleger mit einem stagnierenden Quartalsumsatz. In Paris legten die Aktien von Peugeot gegen den Trend um 3,3 Prozent zu, obwohl Europas zweitgrößter Autobauer für das dritte Quartal einen Umsatzrückgang ausgewiesen hatte. Der Konzern stellte seine Kleinwagen-Allianz mit der Opel-Mutter GM infrage.

Bechtle nach Gewinnsprung auf Höhenflug

Im Dax zählten neben den Finanzwerten die Versorger Eon und RWE mit Tagesverlusten von ein beziehungsweise 2 Prozent zu den größten Verlierern. Der finnische Konkurrent Fortum hatte mit seinem Zwischenbericht die Anleger enttäuscht. In Helsinki rutschten Fortum 2,7 Prozent ab. Daneben standen in Frankfurt einige Unternehmen aus der zweiten Reihe im Fokus. So zogen im Tec-Dax die Aktien des IT-Dienstleisters und -Händlers Bechtle nach einem Gewinnsprung im dritten Quartal um 4 Prozent an.

Auf Tec-Dax-Verliererseite standen eine Reihe von Unternehmen aus dem Chip- und Netzwerkbereich, die den schwachen Vorgaben aus den Vereinigten Staaten für die Branche folgten. So fielen die Aktien von Adva Optical um 3 , die von Aixtron um 2,5 Prozent. In Paris brachen die Aktien von ST Micorelectronics um fast 9 Prozent ein. Der Chiphersteller hatte für das dritte Quartal einen Verlust ausgewiesen. Auf Höhenflug gingen Comdirect, die sich im S-Dax um 6,2 Prozent verteuerten. Der Aufwärtstrend an den Börsen macht die Online-Bank für das laufende Jahr wieder mutiger.

Anleger an der Wall Street legen Verschnaufpause ein

Nach der jüngsten Rally haben die Anleger an der Wall Street am Mittwoch eine Verschnaufpause eingelegt. Auch positive Unternehmensbilanzen wie von Boeing konnten dem Markt keinen Auftrieb geben. Gewinnmitnahmen machten die Runde. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab 0,4 Prozent auf 15.405 Punkte nach. Der breiter gefasste S&amp-P-500-Index, der am Vortag einen neuen Rekord markiert hatte, rutschte um 0,5 Prozent auf 1746 Zähler ab. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,8 Prozent auf 3897 Punkte.

Die Bilanzsaison stand weiter im Fokus der Anleger. Dabei gab es Licht und Schatten. So erhöhte der Flugzeugbauer Boeing nach einem deutlichen Gewinnanstieg im dritten Quartal seine Jahresprognose. Die Aktien zogen um knapp 5 Prozent an. Auf der anderen Seite schraubte der weltgrößte Baumaschinen-Hersteller Caterpillar seine Gewinn- und Umsatz-Ziele für 2013 spürbar nach unten. Die Aktien brachen um 5,8 Prozent ein.

Die Aktien des LED-Herstellers Cree sackten um etwa 18 Prozent ab. Das Unternehmen hatte die Anleger mit seinem Ausblick enttäuscht. Die Chiphersteller Broadcom, Altera und RF Micro Devices konnten mit ihren Zwischenberichten ebenfalls nicht überzeugen: Die Aktien der drei Konzerne rutschten an der Nasdaq tief ins Minus.